Präventionskampagne warnt vor Enkeltrick und Schockanrufen
Schweizer Behörden haben für 2023 bereits 2800 Schockanrufe oder Enkeltrickbetrüge registriert. Eine nationale Präventionskampagne warnt ab Donnerstag vor dem stark zunehmenden Phänomen.
Seit Anfang Jahr wurden dreimal mehr Telefonbetrugsversuche registriert als im Vorjahr, wie die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) und die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) am Donnerstag mitteilten. Die Schadenssumme belief sich 2023 demnach auf acht Millionen Franken.
Hoch im Kurs seien derzeit Schockanrufe. Unbekannte gäben sich am Telefon etwa als Ärzte aus und verlangten einen Vorschuss für eine angebliche Not-Operation eines Familienmitglieds. Oder die Betrügerinnen und Betrüger gäben sich als Anwälte aus, welche die Tochter aufgrund eines verschuldeten Verkehrsunfall aus Untersuchungshaft herausholen möchten. Auch Anrufe von falschen Polizisten seien schon vorgekommen.
Opfer im Stresszustand
Die schockierenden Nachrichten seien aber stets unwahr. Sie hätten zum Ziel, das Opfer in einen Stresszustand zu versetzen, der rationales Handeln erschwere. SKP und KKJPD raten in diesen Fällen, das Telefongespräch sofort zu beenden und Kontakt mit der angeblich betroffenen Person aufzunehmen. Auf keinen Fall solle Geld übergeben oder überwiesen werden.
Eine Meldung bei der Polizei sei zudem erwünscht – auch wenn der Betrugsversuch erfolglos gewesen sei. Damit könne man auch die schwierigen und zeitintensiven Ermittlungen unterstützen. Die meisten Tätergruppierungen agierten aus dem Ausland heraus, was eine Zusammenarbeit mit ausländischen Strafverfolgungsbehörden bedürfe.
Die von SKP und KKJPD lancierte Präventionskampagne mit dem Motto «Legen Sie einfach auf!» besteht unter anderem aus einem TV-Spot, Plakaten und Social-Media-Informationen. Da es sie Betrügerinnen und Betrüger vornehmlich auf ältere Menschen absehen, wird die Präventionskampagne von Pro Senectute unterstützt.