Zoo Basel bewahrt mit privaten Züchtern Krötenart vom Aussterben
Zehn winzige Kröten bewohnen ihre zwei Terrarien im Basler Zolli. Dieses Asyl soll helfen, die in ihrer Heimat in Ecuador stark bedrohte Rio-Pescado-Harlekinkröte vor dem Aussterben zu bewahren, wie am Mittwoch auf einem Medienrundgang im Zoo zu erfahren war.
Sie werden nur gerade rund drei Zentimeter gross und ihre eigentlich hübsche Hautmusterung mit schwarzen Punkten auf grünem Untergrund machen sie auf einer ebenso gemusterten Pflanze sitzend beinahe unsichtbar. Aber sie ist vorhanden, in zehnfacher Ausführung, was ganz schön viel ist.
Denn die Rio-Pescado-Harlekinkröte ist akut vom Aussterben bedroht, wie Kurator Fabian Schmidt von Basler Zolli sagte. 1995 hatte man die in Ecuador heimische Kröte bereits für quasi ausgestorben erklärt, bis ein Zufallsfund 2010 auf die Spur einer noch anwesenden kleinen Population geführt habe.
Die Bedrohung der Krötenart geht gemäss Schmidt auch, aber nicht nur auf den Menschen zurück, der wie so oft die natürlichen Lebensräume einschränke. Eine von einem Pilz ausgelöste Hauterkrankung bei Amphibien habe zu einem enormen Bestandeseinbruch geführt. Und zu einem Eintrag auf der roten Liste der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) und auf der Liste des sogenannten Citizen Conservation Projekts.
Zehn Kröten kamen nach Basel
Im Rahmen dieses Erhaltungsprojekts sind über den Zoo in Karlsruhe 40 dieser Kröten nach Europa gekommen – zehn davon fanden ihren Weg in den Zoo Basel. Und dort ist man guter Dinge, dass die Aufzucht erfolgreich sein könnte: Am 24. September 2023 habe die Rio-Pescado-Harlekinkröte abgelaicht. Aus diesem Laich seien am 30. September 2023 die ersten Kaulquappen geschlüpft, die wie winzige weisse Würmchen in einem Aufzuchtbecken umherwuseln.
Der Zoo Basel ist neben demjenigen in Karlsruhe der einzige in Europa, der die Kröten beherbergt. Wie aber der Begriff Citizen Conservation Projekt besagt, dürfen und sollen sich auch Private mit etwas Amphibienerfahrung am Zuchtprogramm beteiligen, wie es am Medienanlass des Zoos hiess.
An eine Auswilderung denke man im Moment aber noch nicht, sagte Schmidt. Noch stehe man am Anfang des Zuchtprogramms, und die noch vorhandene Population in freier Wildbahn wolle man vorerst noch nicht mit Tieren aus dem Asyl vermischen.