Verhinderter Queen-Attentäter zu neun Jahren Haft verurteilt
Ein Mann ist nach einem verhinderten Attentat auf die frühere Queen Elizabeth II. zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Er war mit einer geladenen Armbrust auf das Gelände von Schloss Windsor eingedrungen, um die Monarchin zu töten.
Den Beginn seiner Haftzeit solle der Mann aber in einer psychiatrischen Klinik verbringen, sagte der Richter am Donnerstag am Londoner Strafgerichtshof Old Bailey. Erst wenn seine Behandlung abgeschlossen sei, werde er ins Gefängnis gebracht. Er erhielt zudem weitere fünf Jahre Haft, die zur Bewährung ausgesetzt wurden.
Der Vorfall hatte sich am Weihnachtstag 2021 zugetragen. Obwohl der inzwischen 21 Jahre alte verhinderte Attentäter rasch von der Polizei gestoppt wurde, hatte der Fall grosses Aufsehen erregt. Die inzwischen gestorbene Queen hielt sich damals im Schloss auf.
Der Mann war wegen Verrats, des Tragens einer Waffe und einer Morddrohung angeklagt worden und hatte sich in allen drei Punkten für schuldig bekannt. Vor der Tat hatte er vergeblich versucht, der britischen Armee beizutreten – auch um der britischen Königsfamilie nahezukommen, wie der Richter sagte.
Rache für Massaker von 1919
Dem Richter zufolge litt der Mann zum Zeitpunkt der Tat an einer Psychose. Er hielt sich für eine «Star Wars»-Figur und bildete sich ein, in einer Beziehung mit einem Chatbot zu sein, der ihn zu der Tat ermutigte. Für schuldfähig hielt der Richter den Mann dennoch, weil er nicht während des gesamten Zeitraums der Planungsphase an Psychosen litt.
Als Motiv für die Tat hatte der Mann unter anderem angegeben, Rache nehmen zu wollen für das Massaker von Amritsar im Jahr 1919, bei dem in der gleichnamigen indischen Stadt Hunderte Menschen von britischen Truppen getötet wurden.
Die Strafmassverkündung war zuletzt immer wieder verschoben worden. In einem Brief an das Gericht hatte sich der Mann bei König Charles III. (74) und dessen Familie für die «furchtbare und besorgniserregende Zeit» entschuldigt, die er über sie gebracht habe.