Kampf gegen Online-Riesen: Mehr Porto für Buchversand in Frankreich
In Frankreich wird von diesem Samstag an der Online-Versand von Büchern bei E-Commerce-Giganten wie Amazon um 3 Euro teurer.
Mit der Massnahme, die Bestellungen unter 35 Euro betreffen, will die Regierung den traditionellen Buchhandel und unabhängige Buchhändler schützen, für die im Durschnitt zwischen 6 und 7 Euro Portokosten anfallen.
Damit wolle man den fairen Wettbewerb wieder herstellen, begründete Frankreichs Kulturministerin Rima Abdul Malak die neue Regelung, die im April im Amtsblatt veröffentlicht wurde und nun in Kraft tritt. Bei Online-Buchbestellungen von über 35 Euro gilt weiterhin die Mindestgebühr von einem Cent.
Seit 2014 existiert in Frankreich ein Gesetz, das kostenlose Zustellungen verbietet. Indem Amazon und andere grosse Konzerne einen Cent berechnen, haben sie die Verordnung umgangen. Der französische Buchhandelsverband (SLF) hatte ein Mindestporto von 4,50 Euro gefordert.
Eine von Amazon in Auftrag gegebene Studie vom September 2023 prognostiziert, dass 51 Prozent der Leser ihre Buchkäufe durch die Umsetzung dieser Massnahme reduzieren werden. Eine Zustellungsgebühr würde vor allem Kunden in Kleinstädten und ländlichen Gebieten schädigen, wohin fast jedes zweite von Amazon verkaufte Buch verschickt werde, argumentierte der Konzern. Gegen die Massnahme hat der Online-Riese beim französischen Staatsrat Berufung eingelegt.