Kulturgüter aus der Ukraine in Spanien beschlagnahmt
Die spanische Polizei hat in Zusammenarbeit mit ukrainischen Behörden antiken Goldschmuck aus der Ukraine im geschätzten Gesamtwert von 60 Millionen Euro beschlagnahmt.
Drei Spanier und zwei Ukrainer, darunter ein Priester einer der orthodoxen Kirchen des Landes, seien festgenommen worden, teilte die Polizei am Montag mit. Bei den insgesamt elf sichergestellten Schmuckstücken handele es sich unter anderem um einen mit Widderköpfen verzierten Gold-Gürtel, kunstvoll gearbeiteten Brustschmuck und mit Edelsteinen besetzte Ketten aus der Zeit der griechisch-skythischen Kultur zwischen dem 8. und 4. Jahrhundert vor Christi Geburt, teilte die Polizei weiter mit. Die Skythen waren ein Reitervolk in den Steppen nördlich des Schwarzen Meeres in der heutigen Ukraine und in Südrussland.
Die Schmuckstücke von grossem historischen Wert seien zum letzten Mal zwischen 2009 und 2013 in einer Ausstellung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew zu sehen gewesen. Irgendwann vor Mai 2016 seien sie dann illegal ausser Landes gebracht worden. Die Festgenommenen stünden im Verdacht, zu einer Bande zu gehören, die die Schmuckstücke verkaufen wollte, hiess es in dem Polizeibericht. Der festgenommene Priester habe mit Hilfe eines Landsmannes und anderer Personen Dokumente gefälscht, die den Schmuck als Eigentum einer orthodoxen Kirche ausgaben. Um welche der verschiedenen orthodoxen Kirchen der Ukraine es sich handelt, wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Die Schmuckstücke würden nun im Nationalen Museum für Archäologie untersucht und später in die Ukraine zurückgegeben, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.