Schweizer Tierschutz verschiebt Delegiertenversammlung
Der Zentralvorstand des Schweizer Tierschutz (STS) hat seine ursprünglich für den 4. November geplante Delegiertenversammlung verschoben. Zahlreiche Sektionen hätten den Antrag auf Verschiebung gestellt, teilte der STS am Freitag auf Anfrage mit.
Einige der Sektionen hätten entschieden, an der Delegiertenversammlung nicht teilzunehmen, hiess es weiter. Viele Delegierte hätten deutlich gemacht, dass sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage seien, über die verschiedenen Anträge abzustimmen. Eine Mehrheit des Zentralvorstands habe sich daraufhin für eine Verschiebung entschieden. Die CH Media-Zeitungen hatten zuerst darüber berichtet.
«Das von den beiden suspendierten Mitgliedern initiierte Strafverfahren und die von ihnen aufgeheizte mediale Stimmung führten zu einer grossen Verunsicherung der Delegierten», teilte der STS am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Im September 2023 hatte der Zentralvorstand die SP-Nationalrätin Martina Munz und eine weiteres Vorstandsmitglied, ETH-Agraringenieur Michel Roux, suspendiert. Die beiden hätten wiederholt das Loyalitäts- und Kollegialitätsprinzip verletzt. Die Basis für eine Zusammenarbeit sei nicht mehr gegeben, hiess es damals vonseiten STS.
Munz hielt die Vorwürfe für haltlos, wie sie in der Folge auf Anfrage erklärte. Sie und Roux hatten zuvor den Führungsstil der Verbandspräsidentin Nicole Ruch kritisiert und ein Strafverfahren initiiert. Ruch wollte sich daraufhin aus dem operativen Geschäft des Vereins zurückziehen.
Die Diskussion innerhalb des STS müsse nun wieder auf eine sachliche Basis gestellt werden, teilte der Verein am Freitag weiter mit. Der Zentralvorstand plane deshalb, zu Beginn des kommenden Jahres ein Präsidententreffen einzuberufen, an welchem «zukunftsgerichtete Entscheide erarbeitet werden». Die Delegiertenversammlung werde in den nächsten sechs Monaten nachgeholt.