Galgenen vor finanziell rosiger Zukunft
Die Gemeindeversammlung in Galgenen verlief in Minne. Dabei überraschten die in Zukunft hohen zu erwartenden Steuererträge dank der OECD-Mindeststeuer. Aber es gibt auch unschöne Nebenschauplätze.
Die Geschäfte, die am Freitagabend an der Gemeindeversammlung im Tischmacherhof unter der Führung von René Häberli behandelt wurden, sind weitgehend unbestritten. Es sind eher Nebenschauplätze, die zu Diskussionen Anlass geben, man darf gar von kleineren Scharmützeln reden.
Ab 2025 viel mehr Steuern
Zuerst aber zum Positiven. Dazu gehört die Finanzlage, auch wenn der Voranschlag 2024 auf den ersten Blick anderes vermuten lässt. Dass ein Defi-zit von knapp 2,14 Mio. Fr. resultiert, ist aber bewusst einkalkuliert. Das Eigenkapital soll nämlich in diesen Jahren wie versprochen dem Bürger zurückgegeben werden, wie Säckelmeister Thomas Küng erklärte. Dies wurde wortlos und zustimmend entgegengenommen. Erst die Nachfrage von alt Kantons rat Armin Mächler brachte einen Fakt zutage, der den Finanzhimmel Galgenen rosig färben sollte. Die Einführung der OECD-Mindeststeuer wird zu einer wesentlichen Verbesserung der finanziellen Situation führen. Die Grafik macht denn auch klar: Ab 2025 wird jeweils mit jährlichen Überschüssen von etwa 6 Millionen gerechnet, das Eigenkapital würde gegen 30 Millionen hinauf schnellen und sich somit vervierfachen.
Auch wenn der Säckelmeister keine Detailangaben machen darf, liegt auf der Hand, woher dieser Geldsegen kommt: Es ist der grösste juristische Steuerzahler, ein internationaler Konzern, der in Galgenen, aber auch in Lachen und Wollerau Steuern zahlt, der wegen der OECD-Mindeststeuer zur Kasse gebeten wird. Alles in allem dürften schon ab 2025 die Steuererträge von 17 auf etwa 25 Millionen steigen.
Säckelmeister Thomas Küng relativierte aber. Es seien erstens markante Steuersenkungen vorgesehen, zweitens stünden mit dem Schulhaus Tischmacher hof grosse Investitionen an, und drittens gelte es immer auch die fragile Weltlage zu beachten.
Der Voranschlag 2024 mit Beibehaltung des Steuerfusses auf 125 % einer Einheit sowie der Genehmigung der Voranschläge für die Elektro- und Wasserversorgung war denn auch unbestritten. Die Diskussionen um die Verteilung des Geldes dürfte erst in einem Jahr beginnen …
Allwetterplatz unbestritten
Ein wichtiges Traktandum stand mit der Ausgabenbewilligung für die Beteiligung der Gemeinde Galgenen am Projekt Allwetterplatz des SC Siebnen an. Dieser soll den beleuchteten Trainingsplatz ersetzen und damit den Betrieb des SC Siebnen mit seinen 330 Mitgliedern und 16 Mannschaften, viele davon im Juniorenalter, sicherstellen. An die Kosten von 2,2 Mio. Fr. sollen die beteiligten Gemeinden Schübelbach mit 700 000 Fr. sowie Wangen und Galgenen mit je 350 000 Fr. beitragen. Die Überweisung an die Urne vom 3. März 2024 war in Galgenen wie in Schübelbach reine Formsache – und wird es wohl auch heute Abend in Wangen sein. In Galge nen standen für alle Fälle auffallend viele junge Männer in Trainerjacken bereit – der SC Siebnen markierte Präsenz. Lediglich der frühere Spitzenfussballer Hansjörg Bänziger rief am Schluss aber zur Mobilisierung auf.
Ärger über Beschwerde
So verlief die GV in Galgenen durchwegs in Minne – wäre da nicht noch die Beschwerde über die Abstimmung zur Asylunterkunft Tischmacherhof, die zurzeit vor Bundesgericht liegt (wir berichteten). Diese Verzögerung habe zur Folge, dass für Galgenen wohl wieder Ersatzabgaben von maximal 3300 Fr. pro Person und Monat anfallen würden, wie Gemeinderat Reto Jegher ausführte. Markus Ziltener fragte nach, warum man den Beschwerdeführern keine Einsicht gegeben habe und war-um das alles so lange gehe. Gemeindepräsident René Häberli machte klar, dass sie diese Dokumente keinen Dritten zugänglich machen dürften. Das müsste ein Gericht anordnen. Und die Gerichte seien es auch, die mit ihren Urteilen den Zeitplan bestimmten.
Diese Auskunft brachte etwas Klarheit. Dass aber Beschwerdeführer Bruno Pfister offenbar nicht an der Versammlung teilnahm, um sich zu erklären, kam bei der anwesenden Bürgerschaft ganz schlecht an – das Wort «feige» fiel am folgenden Apéro öfters.