«Golden Seniors», ein ruhiger Dokfilm über das Meditieren im Alter
Welchen Einfluss hat regelmässiges Meditieren auf die Gesundheit und das Wohlbefinden im Alter? Fünf Seniorinnen und Senioren wollen es wissen. Sie nehmen an einer mehrmonatigen, wissenschaftlichen Studie teil, Dokfilmer François Kohler begleitet sie mit der Kamera.
Die Studie «Silver Santé» untersucht die Auswirkungen des Sprachenlernens sowie der Meditation auf die mentale und physische Gesundheit älterer Menschen. Geneviève, Michèle C., Michèle D., Denis und Jean- Marie, allesamt werden sie nach Voruntersuchungen der Meditationsgruppe zugeteilt, sind zwischen 65 und 76 Jahre alt.
Die Gründe, warum sie sich für das Experiment zur Verfügung stellen, sind verschieden: Die eine sucht nach einem Mittel, um besser schlafen zu können, die andere wünscht sich ein besseres Selbstwertgefühl. Doch vor allem sind sie neugierig auf die Geistesübungen, die sie bestenfalls vor Alzheimer schützen oder zumindest die Lebensfreude im Alter steigern sollen.
Während 18 Monaten lernen die Probandinnen und Probanden das Meditieren. Ihre Versammlungen finden in nüchternen Räumen statt, da ist keinerlei Spiritualität spürbar. Diese Szenen wechseln sich jedoch mit wahrlich meditativen Bildern ab – vom rauschenden Meer, von raschelnden Blättern oder kreisenden Vogelschwärmen.
Spannender Ausgang
Ehefrauen, Töchter, Söhne und Freunde der Hauptprotagonisten, sie kommen im Film regelmässig zu Wort, sind mitunter skeptisch. Teils aus Sorge, die Studie könnte ihre Liebsten verändern, teils, weil sie wenig Sinn im Meditieren sehen.
Die fünf Seniorinnen und Senioren sind sich jedoch schon nach kurzer Zeit einig: Das Meditieren bringt sie der Natur näher, lässt sie besser schlafen, schärft ihren Blick auf das Gute im nahen Umfeld sowie das Bewusstsein für das das Hier und Jetzt. Dunkle Stunden bleiben zwar dunkel, doch sie werden rarer und der schnelle Weg raus deutlicher sichtbar.
«Golden Seniors» ist kein aufregender Dokumentarfilm, sein Ausgang aber dennoch spannend. Er ist ruhig, fokussiert und braucht ein bisschen Geduld – wie das Meditieren selbst.*
*Dieser Text von Miriam Margani, Keystone-SDA, wurde mithilfe der Gottlieb und Hans Vogt-Stiftung realisiert.