Apple startet US-Verkauf seiner Uhren nach Etappensieg vor Gericht
Apple nimmt den Verkauf seiner Computer-Uhren in den USA wieder auf. Dies nachdem ein Berufungsgericht den in einem Patentstreit verhängten Importstopp vorläufig aussetzte.
Zum Donnerstagmittag US-Westküstenzeit (21.00 MEZ) sollen die aktuellen Modelle Apple Watch Series 9 und Apple Watch Ultra 2 wieder online bestellbar sein, wie der Konzern auf seiner Website ankündigte. In einigen Apple Stores seien die Verkäufe bereits am Mittwoch angelaufen, sagte eine Sprecherin dem Technologieblog «The Verge».
Die ebenfalls US-amerikanische Medizintechnik-Firma Masimo wirft Apple vor, in den Uhren eine von ihr patentierte Technologie zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut ohne Lizenz einzusetzen. Masimo setzte sich im Oktober in einem Verfahren vor der US-Handelsbehörde ITC durch, die die Einfuhr der betroffenen Modelle der Apple Watch in die USA untersagte. Das Weisse Haus konnte die Entscheidung noch mit einem Veto kippen, entschloss sich aber dagegen. Auf den Verkauf in anderen Ländern hat der Streit keinen Einfluss.
Berufungsgericht gibt Eilantrag statt
Apple zog gleich Dienstag vor ein Berufungsgericht und dieses gab am Mittwoch einem Eilantrag des Konzerns statt, den Importstopp vorläufig auszusetzen. Das Gericht der Hauptstadt in Washington gab der US-Handelsbehörde ITC am Mittwoch zudem Zeit bis zum 10. Januar, auf Apples Antrag für eine längere Pause zu antworten.
Apple stoppte den Verkauf der Watch-Modelle Series 9 und Ultra 2 in den USA vorsorglich bereits vergangene Woche. Die günstigere Version Watch SE konnte Apple dagegen weiterhin anbieten, da sie keinen Sensor zur Messung des Sauerstoffgehalts im Blut hat. Auch andere US-Einzelhändler wie Best Buy durften bereits zuvor eingeführte Bestände aller Apple-Uhren noch verkaufen. Apple hatte den Sensor 2020 in die damaligen Modelle gebracht.
Masimo: Offen für Linzenzvereinbarung
Das für Apple wichtige Geschäft vor Weihnachten dürfte vor dem Importstopp zwar weitgehend gelaufen sein. Allerdings brachte das US-Verbrauchern Probleme etwa beim Umtausch oder bei Reparaturen. Masimo betonte, man sei offen für eine Lizenzvereinbarung mit Apple. Der iPhone-Konzern bestreitet jedoch, Patente der Firma zu verletzen.
Apple versucht, mit einer Software-Änderung die Masimo-Patente zu umgehen. Bis Mitte Januar soll entschieden werden, ob US-Behörden dies als Lösung akzeptieren.