«Vater der Jungen Wilden» – Maler Hödicke gestorben
Der auch als «Vater der Jungen Wilden» bezeichnete deutsche Maler Karl Horst (K.H.) Hödicke ist tot. Der Neoexpressionist starb am Donnerstag im Alter von 85 Jahren im Kreis seiner Familie in Berlin, wie die Galerie König unter Berufung auf die Familie am Freitag in Berlin mitteilte.
Der in Nürnberg geborene Hödicke entwickelte bereits in den 1960er Jahren neben Malern wie Markus Lüpertz oder Georg Baselitz individuelle Formen einer neoexpressionistischen Malerei. Bezeichnet wurde die Stilrichtung im Anklang an die Expressionisten der Klassischen Moderne als «Junge Wilde», «Neue Wilde» oder auch «Neue Heftige».
In Berlin gehörte er 1977 neben unter anderen Helmut Middendorf, Elvira Bach, Ina Barfuss oder Salomé zu einer Gruppe, die sich in einer Ausstellung selbst als «Die Neuen Wilden» präsentierten. Neben anderen gehörten Middendorf und Salomé später zur Malereiklasse von Hödicke als Professor an der Berliner Hochschule der Künste.
Seine frühen Bilder auf grossformatigen Leinwänden spiegelten etwa Kälte und Anonymität der Metropolen. Auch Plastiken, Filme und Videos prägten seine Arbeit. In einigen Werken waren Anklänge an Max Beckmann oder Piet Mondrian zu finden.
Mit seiner Wahlheimat Berlin befasste Hödicke sich etwa von einem Atelier in der Nähe des Potsdamer Platzes aus. So entstanden martialische Motive wie «Kriegsministerium» (1977) oder Nachtszenen im trüben Scheinwerferlicht der Autos in Mauernähe in «Schwarze Gobi» (1982).
Seine Arbeiten waren auf der documenta in Kassel ebenso wie im Kanzleramt in Berlin zu sehen. Werke Hödickes sind in wichtigen öffentlichen wie privaten Sammlungen zu finden.