ZKB steigert Gewinn 2023 dank sehr starkem Zinsgeschäft
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat im vergangenen Jahr den Gewinn erneut stark gesteigert. Vor allem im Zinsengeschäft konnte die Bank dank dem höheren Zinsniveau massiv zulegen. Kanton und Gemeinden erhalten nun eine rekordhohe Ausschüttung.
Der Konzerngewinn der grössten Schweizer Kantonalbank kletterte um 17 Prozent auf 1,24 Milliarden Franken, wie das Institut am Freitag mitteilte. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis legte gar um knapp 39 Prozent auf 1,47 Milliarden zu. Die Bank nutzte das starke Jahresergebnis für die Bildung von Bankreserven in Höhe von 225 Millionen Franken.
Rückenwind durch Geldpolitik
Insgesamt erhöhte die ZKB den Geschäftsertrag um 16 Prozent auf 3,19 Milliarden Franken. Zurückzuführen war das kräftige Wachstum auf das «aussergewöhnliche starke Zinsgeschäft», wo der Nettoerfolg um knapp 30 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken zulegte. Vor allem im ersten Halbjahr habe die Bank den Rückenwind durch die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und die weiter gestiegene Zinskurve erlebt.
Auch die Sparerinnen und Sparer hätten profitiert, betont die Bank mit Verweis auf drei Erhöhungen der Sparzinsen im 2023. Der Bank kam allerdings zugute, dass die Umschichtung von Kundengeldern auf höher verzinste Anlagemöglichkeiten in der ersten Jahreshälfte langsamer als erwartet erfolgte, wie sie einräumt. In der zweiten Jahreshälfte habe es dann Nachholeffekte gegeben.
Das Hypothekarvolumen stieg im vergangenen Jahr mit einem Plus von 4,2 Prozent erneut deutlich an, auch wenn sich das Wachstum gegenüber dem Vorjahr (+5,4 Prozent) etwas verlangsamt. Die Hypothekarkredite überschritten mit 100,9 Milliarden Franken erstmals die 100-Milliarden-Grenze.
Devisenhandel
Leicht zulegen konnte die Bank im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+1,5 Prozent auf 940 Millionen Franken). Dabei sei insbesondere der Ertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft gestiegen.
Im Handelsgeschäft (+,15 Prozent auf 415 Millionen) konnte die ZKB vor allem von einem verbesserten Erfolg im Devisenhandel wie auch im Obligationenhandel profitieren. Bei den Aktien und den strukturierten Produkten ging der Erfolg dagegen wegen der tiefen Volatilität zurück.
Mehr Beschäftigte
Der Aufwand (+5,3 Prozent auf 1,68 Milliarden Franken) legte klar langsamer zu als der Ertrag. Die ZKB baute die Zahl ihrer Beschäftigten um 5,5 Prozent auf 5539 Vollzeitstellen aus. Der Personalaufwand wuchs allerdings mit einem Plus von 2,4 Prozent weniger stark als die Zahl der Beschäftigten. Dies liegt unter anderem daran, dass die Bank die Boni gedeckelt hatte.
Das Volumen der verwalteten Vermögen nahm derweil um knapp 13 Prozent auf 450,8 Milliarden Franken zu. Dabei konnte die ZKB von einem starken Anstieg an Kundengeldern profitieren: Insgesamt flossen ihr Netto-Neugelder im Umfang von 36,8 Milliarden Franken zu. Zudem trug die positive Marktperformance zum Wachstum der Vermögen bei.
Ausschüttung und Philanthropie
Vom starken Gewinnanstieg sollen auch der Kanton Zürich und die Gemeinden profitieren. Sie erhalten insgesamt eine Gewinnausschüttung von 528 Millionen Franken, so viel noch nie zuvor. An den Kanton gehen dabei 358 Millionen an Dividende sowie 18 Millionen für die Deckung der Selbstkosten für das Dotationskapital. Die Gemeinden erhalten 170 Millionen Franken. Die Bereitstellung der Staatsgarantie durch den Kanton wird zudem mit 30 Millionen Franken abgegolten.
Zudem hat die Bank im vergangenen Jahr die «ZKB Philanthropie Stiftung» gegründet, die als Stiftungskapital eine einmalige Einlage von 25 Millionen erhält. Die Dachstiftung soll ab Sommer 2024 operativ tätig sein und fünf Substiftungen alimentieren, die sich auf die Themen «Gesundheit & Sport», «Natur & Ökologie», «Soziales», «Kunst & Kultur» sowie «Bildung & Forschung» fokussieren.