Lonza kauft für 1,2 Milliarden US-Dollar Roche-Werk in den USA
Lonza baut seine Produktionskapazitäten stark aus und übernimmt dazu ein Werk der Roche-Tochter Genentech in Vacaville im US-Bundesstaat Kalifornien. Der Basler Pharmazulieferer nimmt dafür viel Geld in die Hand und will zudem weiter investieren.
Gemäss dem Abkommen mit Roche zahlt Lonza für das Werk 1,2 Milliarden US-Dollar in Cash. Zudem will Lonza weitere rund 500 Millionen Dollar in den Ausbau stecken, wie Lonza am Mittwoch mitteilte.
Vacaville sei eine der grössten Produktionsanlagen weltweit für biologische Arzneimittel mit einer Gesamtkapazität von rund 330’000 Litern. Mit dem Zukauf werde Lonza seine Produktionskapazitäten sowie die Präsenz in den USA erheblich ausbauen.
Von Roche hiess es in einer separaten Mitteilung, der Pharmakonzern habe beschlossen, den Standort in Vacaville im Rahmen seiner «langfristigen Netzwerkstrategie» zu veräussern, um ein breiteres Portfolio mit neuen Arzneimittelmodalitäten anbieten zu können.
750 Mitarbeiter werden übernommen
Die derzeit am Standort für Roche hergestellten Produkte würden von Lonza gefertigt, mittelfristig aber auslaufen zu Gunsten von zugesagten Mengen für andere Kunden, heisst es von Lonza weiter. Im Rahmen der Vereinbarung werde man rund 750 Genentech-Mitarbeitern am Standort in Vacaville eine Anstellung anbieten.
Die Transaktion sollte laut den Angaben im zweiten Halbjahr 2024 abgeschlossen werden, vorbehältlich der üblichen Abschlussbedingungen. Nach Abschluss der Transaktion werde der neue Standort in die Division Biologics integriert und in ein Netzwerk bestehender Produktionsstätten für Säugetiere in Visp im Wallis, Slough/UK, Singapur, Portsmouth/US und Porriño/ES integriert, heisst es weiter.
Lonza geht davon aus, dass sich die Transaktion positiv auf das Umsatzwachstum auswirken wird. Entsprechend wird die mittelfristige Prognose für die Jahre 2024 bis 2028 aktualisiert bzw. leicht nach oben angepasst. Neu soll für die genannte Periode ein jährliches Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 12 bis 15 Prozent erreicht werden nach bislang 11 bis 13 Prozent.
Die Ziele für die Kern-EBITDA-Marge und die Rendite auf dem investierten Kapital (ROIC) bleiben derweil unverändert, ebenso wie die mittelfristige Prognose für das Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und Kern-EBITDA sowie der Investitions-Pfad.