Israel warnt vor Folgen eines Angriffs aus dem Iran
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat für den Fall eines Angriffs des Irans auf sein Land mit Konsequenzen gedroht. «Seit Jahren agiert der Iran sowohl direkt als auch über seine Stellvertreter gegen uns; deshalb geht Israel gegen den Iran und seine Stellvertreter vor, defensiv und offensiv», sagte Netanjahu am Donnerstagabend zu Beginn einer Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts, wie sein Büro mitteilte. «Wir werden wissen, wie wir uns zu verteidigen haben, und wir werden nach dem einfachen Prinzip handeln: Wer immer uns schadet oder plant, uns zu schaden, dem werden wir auch schaden», sagte Netanjahu demnach. Die israelische Regierung und ihr Verbündeter USA seien sehr besorgt, dass der Iran sich auf einen bevorstehenden Angriff vorbereitet, zitierte das Nachrichtenportal «Axios» amerikanische und israelische Beamte.
Nach einem mutmasslich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten hatte der Iran Vergeltung angekündigt. Bei dem Angriff am Montag waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte.
Die iranischen Drohungen gegen Israel kamen am Donnerstag auch in einem Telefonat zwischen US-Präsident Joe Biden und Netanjahu zur Sprache. Biden machte dabei nach Angaben des Weissen Hauses deutlich, dass die USA Israel angesichts dieser Drohungen unterstützen.
Die Unterstützung der USA für Israel, sich gegen eine Reihe von Bedrohungen zu verteidigen, bleibe «unumstösslich», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Israel habe dem Verbündeten mitgeteilt, dass der Iran, sollte er als Vergeltung für den tödlichen Angriff in Syrien einen Angriff von seinem Boden aus auf Israel starten, eine starke Reaktion Israels zu spüren bekäme und dies den aktuellen Konflikt auf eine andere Ebene bringen würde, zitierte das Nachrichtenportal «Axios» israelische Beamte.
Israels Militärsprecher Daniel Hagari bestätigte am Donnerstagabend, dass am Mittwoch das Positionsbestimmungssystem GPS im Land bewusst gestört worden sei, um «Bedrohungen zu neutralisieren». Er machte keine Angaben dazu, wo genau dies geschehen sei. In israelischen Medien wurden Vermutungen geäussert, dass die Drohungen aus dem Iran der Grund dafür sind.
Hagari schrieb derweil auf der Plattform X (vormals Twitter), es sei nicht notwendig, Generatoren zu kaufen, Lebensmittel zu lagern und Geld von Bankautomaten abzuheben. Angesichts der angespannten Sicherheitslage sind vorübergehend Urlaubsverbote für Kampfeinheiten verhängt worden. Zudem sollen Reservisten für die Raketenabwehr mobilisiert werden.