Israels Oppositionsführer Lapid fliegt zu Gesprächen nach Washington
Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid wird am Sonntag zu Gesprächen nach Washington fliegen. Unter anderem werde er mit Aussenministern Antony Blinken, dem nationalen Sicherheitsberater des Weissen Hauses, Jake Sullivan, und mehreren einflussreichen Senatoren zusammentreffen, teilte der Politiker am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Lapid steht an der Spitze der Mitte-Rechts-Partei Jesch Atid (Zukunftspartei).
Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Das Verhältnis der US-Administration unter Präsident Joe Biden zum israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat sich in letzter Zeit deutlich abgekühlt. Spannungen bestehen vor allem wegen der Art der Kriegsführung Israels im Gazastreifen mit vielen zivilen Opfern und massiven Schäden und wegen der aus US-Sicht von Israel unzureichend ermöglichten humanitären Hilfe.
Washington sucht deshalb die Nähe zu politischen Rivalen und Gegnern Netanjahus. Vor einem Monat hatten Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin den Minister im israelischen Kriegskabinett, Benny Gantz, empfangen. Das Kriegskabinett war wenige Tage nach Ausbruch des Gaza-Kriegs am 7. Oktober geschaffen worden, Gantz gehört ihm als Oppositionspolitiker an. Lapid hatte damals die Einladung ins Kriegskabinett ausgeschlagen.