Israel: Fast 470 Lastwagen mit Hilfsgütern in Gazastreifen gefahren
In den weitgehend zerstörten Gazastreifen sind nach Darstellung Israels in den letzten Tagen deutlich mehr Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung gelangt. 468 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern seien am Dienstag inspiziert worden und nach Gaza gefahren, schrieb die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am auf der Plattform X (vormals Twitter). «Dies ist die höchste Zahl von Lastwagen mit Hilfsgütern, die seit Beginn des Krieges an einem Tag in den Gazastreifen gefahren sind.»
In den letzten drei Tagen seien es mehr als 1200 Lastwagen gewesen. Ausserdem seien am Dienstag mehr als 300 Pakete mit zahlreichen Mahlzeiten über dem Gazastreifen abgeworfen worden. In der Nacht sei die Fahrt von 47 Lastwagen mit Nahrungsmitteln in den nördlichen Gazastreifen koordiniert worden.
Ein palästinensischer Repräsentant am Grenzübergang Rafah nach Ägypten konnte für Dienstag die Einfuhr von rund 280 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern und Treibstoff bestätigen.
Israel steht international massiv unter Druck, mehr Hilfslieferungen in das blockierte Gebiet am Mittelmeer zu lassen, in seit Oktober das israelische Militär gegen die islamistische Hamas kämpft. Bundesaussenministerin Annalena Baerbock forderte von der israelischen Regierung am Dienstag eine rasche Umsetzung der Ankündigung, zur Versorgung der Zivilbevölkerung auch im Norden des Gazastreifens neben dem Grenzübergang Erez den Hafen Aschdod für Hilfstransporte zu öffnen. Bislang wurde die Ankündigung nicht umgesetzt.
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israels Grenzgebiete vom 7. Oktober mit mehr als 1200 Toten sowie der Verschleppung von Geiseln in den Gazastreifen geht das israelische Militär nach eigenen Angaben gegen militärische Ziele der Palästinenserorganisation vor. Wegen der hohen Opferzahlen auch unter der palästinensischen Zivilbevölkerung sowie einer nicht ausreichenden Versorgung mit Nahrungsmitteln steht Israel international stark in der Kritik. Vor allem im Norden des abgeriegelten Küstengebiets sei die Lage katastrophal, warnen Hilfsorganisationen.