Die IG proLachen macht mit zwei Pluralinitiativen Druck
Fristgemäss beantwortete der Gemeinderat in einem kurzen, mehrheitlich pauschalisierenden Schreiben unter Beilagen vieler Kopien aus der Verwaltung die offenen Fragen des Vereins. Einmal mehr fühlt sich der Vorstand in seinen Bemühungen um eine Mitarbeit nicht ernst genommen. Man spürte den Unmut unter den zahlreichen Vereinsmitgliedern deutlich. Nebst der ernüchternden Erfahrung gab es auch ermutigende Anzeichen.
Die Idee für ein Turnhallenprovisorium, die vom Verein gleich am ersten Tag nach der negativen Abstimmung über die baulich risikoreiche und finanziell überdimensionierte Mehrzweckhalle eingebracht wurde, scheint auf positive Resonanz auch im Gemeinderat zu treffen. Der Verein drängte auf eine rasche Vorlage an der Frühlingsgemeindeversammlung. Das war Wunschdenken. Mit zwei Pluralinitiativen wird der Verein nun mit den Projekten «Turnhallenprovisorium Lachen JA» sowie «Verkehrskonzept Seeund Sportanlagen» den demokratischen Weg gehen. Nach der Gültigkeitserklärung muss der Gemeinderat innert sechs Monaten den Stimmberechtigten die Initiativen vorlegen.
Kultur aufstocken
Positiv nimmt der Verein zur Kenntnis, dass die MZH-Planungskommission auf Antrag des Vereins um eine Vertreterin der Kultur aufgestockt wurde, um die vielfältigen Interessen und Bedürfnisse der Kulturvereine von Lachen und Umgebung einzubringen. Damit wird auch die Begrifflichkeit des künftigen Bauvorhabens angepasst, will heissen, «Sport und Kultur» sollen gleichberechtigt auch in der Bezeichnung des künftigen Gebäudes genannt sein. Lachen verfügt bereits seit Jahren über exzellente Sportanlagen und Sporteinrichtungen, was man über Kultureinrichtungen weniger sagen kann. Ebenso positiv gilt es zu vermerken, dass die Parkplatzideen des Vereins (Parkhäuser beim Hunzikerhaus und beim alten EW-Gebäude) ernsthaft geprüft werden.
Alte Turnhalle erhalten
Ebenso ernsthaft wurde über die Möglichkeit der Umnutzung der alten Turnhalle als Kulturrefugium diskutiert (Theater, Film, Lesungen, kleinere Konzerte). Im Rahmen einer Gesamtlösung, die den gastronomischen, hygienischen und logistischen Bedürfnissen Rechnung trägt, sieht der Verein durchaus Potenzial, dieses charmante, gut in die Seeanlagen eingefügte Gebäude weiterhin kostengünstig zu nutzen. Die Erfahrung zeigt, dass sich Bauvorhaben um Jahre verzögern können, wenn zum Beispiel noch das Bundesgericht zu entscheiden hat. Da ist die alte Turnhalle eine zusätzliche praktikable Übergangslösung, bis zur Realisierung des Sport und Kultur Gebäudes. So kann eine Situation wie mit dem vorzeitig abgerissenen 36er-Schulhaus vermieden werden. Die bisher eingesetzten Arbeitsgruppen (Parkplatzlösungen, Kulturinteressen) arbeiten effizient und effektiv. Es zeichnen sich konstruktive und ernstzunehmende Lösungsansätze ab, die rasch möglichst mit dem Gemeinderat diskutiert werden sollten. Der Einbezug der Kulturvereine von Lachen lohnt sich. Eingaben von Mitgliedern des Vereins bezüglich kommunalem Richtplan im Sinne der Vereinsziele wurden interessiert zur Kenntnis genommen. Nun wird mit Spannung auf Antworten gewartet.
Zwischen Visionen und machbaren Lösungen
Die lebhafte Diskussion bewegte sich zwischen mutigen, visionären, aber zeitlich wohl nicht rasch zu realisierenden Lösungsansätzen (Campus für Freizeit, Bildung, Schule, Kultur und Sport am See). Demgegenüber standen praktische, sachbezogene, kurzzeitig umzusetzende Vorschläge (Parkplätze realisieren, Verkehr kanalisieren, Turnhallenprovisorium bauen). Es ist Aufgabe der Vereinsleitung, Ideen in einen machbaren, wirkungsorientierten Projektplan einzubauen, ohne das Visionäre zu präjudizieren. Die vielen offenen Fragestellungen stehen in einer Wechselwirkung zueinander und müssen etappiert, wohlüberlegt und gut strukturiert eingebracht werden. Der Verein IG proLachen offeriert dem Gemeinderat weiterhin eine offene, aufbauende, auf demokratischer Basis abgestützte, enge Zusammenarbeit für Lachen.
IG proLachen
An der Versammlung der IG proLachen standen mutige Visionen pragmatischen, realpolitischen Lösungsvorschlägen für die vielen offenen Fragen der Gemeindepolitik und Gemeindeentwicklung gegenüber. Zwei Initiativen sollen den demokratischen Prozess stärken.