Kasachstan ahndet häusliche Gewalt nun als Straftat
In früheren Sowjetrepublik Kasachstan in Zentralasien werden Prügelattacken gegen Frauen und Kinder sowie andere häusliche Gewalt künftig als Straftat und nicht mehr nur als Ordnungswidrigkeit geahndet.
Präsident Kassym-Schormat Tokajew unterzeichnete am Montag ein Gesetz, wonach Gewalt gegen Frauen und Kinder kriminalisiert und schärfer bestraft werden soll als bisher. Für das Zufügen leichter Gesundheitsschäden oder Prügel drohen demnach künftig Geldstrafen, gesellschaftlich nützlich Pflichtarbeitsstunden sowie Arrest- und Haftstrafen.
Damit sollen die Rechte von Frauen und Kindern gestärkt werden, wie Medien berichteten. Verschärft würden auch die Strafen für sexuelle Gewalt gegen Kinder. Gegründet werden sollen zudem Hilfezentren für Familien, in denen Opfer von häuslicher Gewalt Unterstützung erhalten.
Laut kasachischen Medien könnte es zu einem massiven Anstieg der Zahl an Inhaftierten kommen, weil häusliche Gewalt in dem Land auch als Erziehungsmittel für Kinder verbreitet sei. Behörden erwarten, dass bis zu 5000 zusätzliche Haftplätze nötig werden könnten. Bisher hatten Opfer häuslicher Gewalt in dem autoritär geführten Land weniger Möglichkeiten, gegen ihre Peiniger vorzugehen. Täter kamen weitgehend ungeschoren davon.