Universitäten erforschen mit Bevölkerungsrat neue Demokratieformen
Die Universitäten Zürich und Genf wollen ab dem November mit dem Projekt «Bevölkerungsrat 2025» neue Formen der Demokratie erforschen. Dabei soll untersucht werden, was ein solcher Rat zur Debatte und zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen kann.
Die Schweiz stehe vor dringenden und teilweise festgefahrenen politischen Herausforderungen, teilten die Universität Zürich (UZH), die Universität Genf (Unige) und das Zentrum für Demokratie in Aarau (ZDA) am Dienstag mit. Ein solcher nationaler Bevölkerungsrat sei ein «vielversprechendes Format», um eine respektvolle Debatte über ein kontroverses oder politisch festgefahrenes Thema zu führen, heisst es in der Mitteilung.
In Zusammenarbeit mit den politischen Parteien wurde laut den Organisatoren daher eine Vorauswahl von Themen getroffen. Der aus 100 zufällig ausgelosten Einwohnerinnen und Einwohnern aus der ganzen Schweiz gebildete Bevölkerungsrat soll dabei in Aarau dasjenige Thema diskutieren, das die Mehrheit bevorzugt.
Dabei können die Teilnehmenden über die Sicherstellung der Energieversorgung, die Finanzierung der Altersvorsorge, die Neutralitätspolitik der Schweiz, die steigenden Gesundheitskosten oder das Verhältnis Schweiz – Europa debattieren.
Rat soll Schweizer Bevölkerung abbilden
«Wir verfolgen keine inhaltliche oder politische Agenda, sondern sind daran interessiert, das Format eines Bevölkerungsrats in der Schweiz wissenschaftlich zu untersuchen», wird Professor Dr. Daniel Kübler, Co-Initiator des Projekts an der UZH, in der Mitteilung zitiert. «Uns interessiert, wie sich ein informierter Querschnitt der Bevölkerung zu konkreten politischen Lösungsvorschlägen positioniert», so Kübler weiter.
Der nationale Bevölkerungsrat soll ab November 2024 bis im März 2025 stattfinden. Er soll die Vielfalt der Schweizer Bevölkerung möglichst gut abbilden und sicherstellen, dass Menschen mit ganz unterschiedlichen Meinungen eingebunden werden.