Grossbritannien lehnt Gespräche über EU-weites Jugendprogramm ab
Nach dem Schulabschluss mal längere Zeit in London oder an einem anderen Ort Grossbritanniens jobben? Seit dem Brexit ist das für junge Menschen aus Deutschland und anderen EU-Staaten nicht mehr ohne Weiteres möglich. Die britische Regierung will daran auch pauschal erst einmal nichts ändern - Gespräche über ein EU-weites Jugendmobilitätsprogramm lehnt die Regierung ab, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Samstag meldete.
«Wir führen kein EU-weites Jugendmobilitätsprogramm (Youth Mobility Scheme) ein», zitierte die Agentur einen Sprecher der konservativen Regierung in London. Die Freizügigkeit sei beendet worden, und es gebe keine Pläne, sie wieder einzuführen.
Sie hätten erfolgreiche Abkommen mit 13 Ländern, darunter Australien und Neuseeland, und seien weiterhin offen, solche Abkommen mit internationalen Partnern zu treffen, einschliesslich einzelner EU-Mitgliedstaaten, sollten diese «im Interesse des Vereinigten Königreichs» sein und den Möglichkeiten junger Menschen dienen, hiess es weiter.
Die EU-Kommission hatte zuvor Verhandlungen über ein EU-weites Abkommen ins Gespräch gebracht, um es 18- bis 30-Jährigen aus der EU und Grossbritannien zu erleichtern, für eine bestimmte Zeit im jeweils anderen Gebiet zu arbeiten und zu leben. Der Politikwissenschaftler Anand Menon vom King’s College London und vom Thinktank UK in a Changing Europe vermutete, die EU habe den Vorschlag vorgebracht, um zu vermeiden, dass einzelne Mitgliedsstaaten bilaterale Abkommen aushandelten.