Der neue Schweizer Astronaut Sieber hat keine Angst vor dem All
Der neue Schweizer Astronaut Marco Sieber hat keine Angst vor seinem bevorstehenden Flug ins All. «Es ist eigentlich ein sehr sicheres Business», sagte er am Montag zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA, nachdem er sein Astronauten-Diplom erhalten hat.
Er habe Vertrauen in die Weltraumorganisationen und die Leute, die dahinter stünden. Ausserdem sei er nach abgeschlossener Grundausbildung auf alle Situationen vorbereitet, die kommen könnten. «Im Training lernt man alles, was man können muss», sagte der neue Astronaut. «Ich bin einfach darauf gespannt, was jetzt kommt.»
Als grösste Herausforderung sieht der 35-jährige Berner die Ungewissheit, die mit dem Astronauten-Beruf einhergeht. «Es ist ungewiss, wann man wo ist, man kann das Leben nicht einfach gut planen. Das ist für mich vermutlich das Schwierigste», sagte er. Bereut habe er seine Entscheidung, Astronaut zu werden, aber nie.
So richtig als Astronaut fühle er sich aber trotz abgeschlossener und bestandener Astronauten-Grundausbildung nicht. «Ich bin der Meinung, dass man erst richtig Astronaut ist, wenn man in den Weltraum geflogen ist», sagte der ehemalige Arzt. Bis es soweit ist, dürfte es aber mindestens noch zwei Jahre dauern: 2026 wird der erste der neuen Astronautinnen und Astronauten zur internationalen Raumstation ISS fliegen, danach bis 2030 jedes Jahr ein weiterer.
«Grosser Tag für die Schweiz»
Mit dem Abschluss der Grundausbildung beginne ein neuer Abschnitt in seinem Leben, sagte Sieber. «Es ist ein grosser Tag für mich, die ESA und die Schweiz», so Sieber. Es sei ein damit ein grosser Traum in Erfüllung gegangen. Ein Traum, den er lange Zeit für unrealistisch gehalten habe.
Nach ein paar Tagen Ferien wird für Sieber bald das sogenannte Pre-Assignment-Training beginnen – also weitere Trainingseinheiten wie Flugstunden und medizinisches Training.
«Für mich war die ganze Ausbildung ein Highlight, ich habe sie unglaublich spannend gefunden», sagte Sieber. Besonders gefallen hätten ihm aber die praktischen Teile der Ausbildung. «Zum Beispiel das Survival-Training, die Tauchtrainings und die Parabelflüge, bei denen man Schwerelosigkeit erlebt hat.» Ausserdem habe er zu den anderen Astronautinnen und Astronauten eine gute Beziehung, so freue er sich jeweils auch auf die Mittagspausen mit ihnen.