Argentinier essen wegen Krise immer weniger Rindfleisch
Wegen der Wirtschaftskrise essen die Argentinier immer weniger Rindfleisch. Im südamerikanischen Land, das als Zentrum der Grillkultur gilt, ist der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch um 18,5 Prozent auf noch 42,6 Kilogramm gesunken.
Das teilte die argentinische Industrie- und Handelskammer für Fleisch und Fleischerzeugnisse (Ciccra) zum Ende des ersten Quartals mit. Nach Einschätzung des Verbands vom Freitag ist vor allem die sinkende Kaufkraft für den Rückgang des Rindfleischkonsums verantwortlich.
Der ultraliberale Präsident Javier Milei hat dem Land seit seinem Amtsantritt im Dezember einen strengen Sparkurs verordnet. Die Regierung in Buenos Aires strich zuletzt Tausende Stellen im öffentlichen Dienst, kürzte Subventionen und wickelte Sozialprogramme ab. Durch die Kürzungen wurde auch der Konsum ausgebremst.
Der Fleischkonsum in Argentinien geht bereits seit Jahren zurück. 2009 assen die Argentinier durchschnittlich noch über 70 Kilo Rindfleisch pro Jahr. Trotz des Rückgangs gehört Argentinien mit Uruguay, den USA und Brasilien aber weiterhin zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Rindfleisch. Zum Vergleich: In Deutschland lag der durchschnittliche Konsum zuletzt bei 8,9 Kilo.