Stadtpräsident von Frauenfeld soll neuer SGG-Präsident werden
Der Thurgauer FDP-Politiker Anders Stokholm soll neuer Präsident der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) werden. Der Vorstand hat ihn zur Wahl an die Spitze der Vereinigung, die unter anderem die Rütliwiese verwaltet, vorgeschlagen.
Stokholm weise ein profundes Verständnis für die Rolle von solchen Organisationen auf, teilte der Vorstand des Vereins am Freitag mit. Der FDP-Politiker Stokholm ist Stadtpräsident von Frauenfeld, Mitglied des Thurgauer Grossen Rates und sitzt dem Schweizerischen Städteverband (SSV) vor.
Dank seiner Ämter und mit seinem vielseitigen beruflichen Werdegang weise Stokholm eine hervorragende Passung zu den Themenbereichen der SGG auf, hiess es in der Mitteilung des Vereins.
«Ich würde mich sehr freuen, künftig für die SGG wirken zu können», wird Stokholm in der Mitteilung zitiert. Um über die für das SGG-Präsidium notwendigen zeitlichen Ressourcen zu verfügen, plane er, Anpassungen bei den Mandaten vorzunehmen.
Stokholm soll demnach auf Nicola Forster folgen, der sein Amt im Juni abgeben wird. Forster steht seit Dezember 2020 an der Spitze der SGG. Die Wahl des Nachfolgers findet an der Gesellschaftsversammlung am 21. Juni in Basel statt.
Unruhige Zeiten für den Verein
Die SGG erlebte zuletzt unruhige Zeiten. Im Juni 2023 hatte der Verein, der seit 160 Jahren die Verwaltung des Rütli inne hat und die Rütil-Feier am 1. August organisiert, seinen Vorstand neu zusammengestellt. Der Finanzverantwortliche Jürg Kallay musste das Gremium verlassen. Kallay war vorgeworfen worden, mit eigenen Kandidaten den Vorstand politisch nach rechts ziehen zu wollen. Ende August 2023 kündigte dann auch Geschäftsleiter Peter Haerle seinen Rücktritt per Anfang Januar an.
Zuletzt stand im Nationalrat die Forderung im Raum, dass die Verwaltung der Rütliwiese an die Eidgenossenschaft übergehen soll. Die Grosse Kammer nahm Mitte April des laufenden Jahres eine Motionvon SVP-Nationalrat Thomas Aeschi (ZG) an. Aeschi begründete den Vorstoss mit dem «zunehmend links-progressiven Kurs» der SGG. Der scheidende SGG-Präsident Nicola Forster stand im Herbst 2023 auf der GLP-Nationalratsliste, wurde aber nicht gewählt.