Citigroup muss für irrtümlichen Aktienverkauf Millionen zahlen
Die US-Grossbank Citigroup muss wegen irrtümlicher Aktienverkäufe in Grossbritannien eine Millionenstrafe zahlen. Der Fehler eines Aktienhändlers hatte im Jahr 2022 zum ungewollten Verkauf von Papieren im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar.
Die internen Kontrollen der Bank hätten dies nicht verhindert, teilte die britische Finanzmarktaufsicht FCA am Mittwoch mit. Sie bemängelte die Systeme und die Kontrollmechanismen des Instituts.
Insgesamt bezahlt die Citigroup nun gut 61,6 Millionen britische Pfund (71,6 Millionen Franken) an Strafen. Die Summe setzt sich aus zwei Teilen zusammen – einer Strafe der FCA selbst und einer weiteren, die die Finanzdienstleistungsaufsicht PRA verhängte.
Ein Aktienhändler hatte den Schaden ausgelöst. Er wollte eigentlich Papiere im Wert von 58 Millionen Dollar verkaufen. Durch einen Eingabefehler entstand dabei laut der FCA jedoch ein Aktienpaket im Wert von 444 Milliarden Dollar. Die Kontrollsysteme der Bank verhinderten einen Teil der ungewollten Verkäufe, aber nicht alle. Letztlich wurden Aktien im Wert von etwa 1,4 Milliarden Dollar an europäischen Börsen verkauft, bevor der Händler den Auftrag stornierte.
«Einige Primärkontrollen fehlten oder waren mangelhaft», schrieb die FCA. Vor allem habe es keine harte Sperre gegeben, die diesen grossen Aktienkorb insgesamt abgelehnt und verhindert hätte, dass etwas davon auf den Markt gelangt.
Der Fehler löste im Börsenindex OMX Stockholm 30 einen fünfminütigen Ausverkauf aus und verursachte Chaos an Börsen von Paris bis Warschau. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge wurde dabei zeitweise ein Börsenwert von etwa 300 Milliarden Euro vernichtet.