Mindestens vier Tote bei Restaurant-Einsturz am Ballermann
Tragödie am Ballermann: Beim Einsturz eines Restaurants an der Playa de Palma auf Mallorca sind am Donnerstagabend mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien 16 Menschen verletzt worden, einige davon schwer, teilte die Polizei der spanischen Urlaubsinsel mit. Zur Ursache des Unglücks sowie zur Identität der Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Es ist aber zu vermuten, dass unter den Betroffenen neben Restaurantmitarbeitern und einheimischen Besuchern auch Touristen sind. Noch gegen Mitternacht suchten Einsatzkräfte unter den Trümmern fieberhaft nach Opfern.
Der Unfall geschah direkt am Strand, nur wenige Strassen von den Kultlokalen Megapark und Bierkönig entfernt. Das Gebäude des Medusa Beach Club stürzte gegen 20.30 Uhr ein. Der erste Stock sei dabei bis zum Keller eingebrochen, berichteten die Zeitung «El País» und andere Medien unter Berufung auf Augenzeugen. Ein Polizeisprecher hatte aber kurz vor Mitternacht gute Nachrichten: «Mit 90-prozentiger Sicherheit» seien unter den Trümmern keine Opfer mehr, sagte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf Anfrage.
Javier, ein Bewohner der Playa de Palma, war in unmittelbarer Nähe, als das Gebäude an der Strasse Cartago schnell wie ein Kartenhaus, aber mit lautem Getöse in sich zusammenfiel. «Es hörte sich wie eine Bombe an», erzählte er einem Reporter der Regionalzeitung «Última Hora». Andere Menschen sagten, das Gebäude sei erst «vor ein paar Jahren» renoviert worden. Der Teil im ersten Stock, der einstürzte, sei als Chill-out-Bereich benutzt worden.
Restaurant war zum Zeitpunkt des Einsturzes voll
Zum Zeitpunkt des Einsturzes sei das Restaurant, das zum Teil auch als Cocktailbar mit Livemusik fungierte, voll gewesen, berichteten Medien. Gegen Mitternacht waren Einheiten von Polizei, Feuerwehr sowie Notfalldienst noch am Unfallort im Einsatz. Psychologen betreuten immer noch Opfer und Zeugen der Tragödie.
Bis zu 1000 Menschen hätten sich unmittelbar nach dem Einsturz vor dem Unfallort versammelt, berichteten die Regionalzeitungen «Diario de Mallorca» und «Última Hora». Angehörige von Mitarbeitern bangten um ihre Lieben. Der Bürgermeister von Palma, Jaime Martínez, und der erste stellvertretende Bürgermeister, Javier Bonet, fuhren ebenfalls schnell zum Strand, um sich vor Ort ein Bild von der Tragödie und den Rettungsarbeiten zu machen.
Nach dem Start der Party-Saison ist die Playa de Palma seit Ende April wieder voller Touristen, die – anders als die Besucher der englischen Partyhochburg Magaluf westlich von Palma – mehrheitlich aus Deutschland kommen.