Riesiger Erdrutsch in Papua-Neuguinea: Mehr als 100 Tote befürchtet
Ein riesiger Erdrutsch hat im Hochland von Papua-Neuguinea ein Dorf unter sich begraben und Dutzende Menschen verschüttet. Das Ausmass ist dramatisch: Mehr als 100 Menschen könnten unter den Erdmassen begraben liegen.
Das berichtete der australische Sender ABC unter Berufung auf Augenzeugen und Anwohner. Das Unglück ereignete sich der in Nacht zum Freitag (Ortszeit) in der abgelegenen Provinz Enga. Ministerpräsident James Marape sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus und erklärte, es würden Mitarbeiter des Katastrophenschutzes und Militärs entsandt, um die Bergungsarbeiten zu unterstützen. Auf Videos, die in Medien verbreitet wurden, war riesiges Geröll zu sehen, das sich meterhoch auftürmte.
«Es geschah am frühen Morgen, als die Menschen noch geschlafen haben, und das ganze Dorf ist zerstört», sagte Elizabeth Laruma, Vorsitzende einer lokalen Frauenvereinigung. «Soweit ich das beurteilen kann, sind mindestens 100 Menschen unter der Erde begraben.» Die Provinz Enga liegt etwa 600 Kilometer von der Hauptstadt Port Moresby entfernt.
Gebiet ist nur schwer zu erreichen
Zunächst war unklar, ob Rettungskräfte das Gebiet bereits erreicht haben. Die örtliche Nachrichtenseite JB143 PNG sprach auf Facebook von «katastrophaler Zerstörung». Bisher sei nicht sicher, wie viele Menschen verschüttet wurden. «Das volle Ausmass der Opferzahlen ist noch nicht bekannt», hiess es. Rettungsteams hätten wegen des schwierigen Geländes und des riesigen Ausmasses des Erdrutsches Mühe, die Region zu erreichen. Von dem Erdrutsch sei auch die Porgera-Goldmine betroffen, eines der grössten Goldbergwerke der Welt.
«Ein tragisches Ereignis hat sich in Papua-Neuguinea, unserem nahen und lieben Freund, ereignet», twitterte der australische Oppositionsführer im Senat, Simon Birmingham. Die ersten Bilder und Berichte seien schockierend. Australien biete jede nötige Hilfe an.
Die Tropeninsel Papua-Neuguinea liegt nördlich von Australien. Wegen ihrer Nähe zum Äquator sind schwere Regenfälle keine Seltenheit. Erst im März waren bei einem Erdrutsch in einer nahegelegenen Provinz 23 Menschen ums Leben gekommen. Zehn Millionen Einwohner leben in dem Commonwealth-Land, die meisten in bitterer Armut – trotz reicher Vorkommen an Rohstoffen wie Öl, Gas und Gold.