SRG bestimmt neue Direktion – Susanne Wille gilt als Favoritin
Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) bestimmt am Samstag die Nachfolge von Generaldirektor Gilles Marchand. Die ausserordentliche Delegiertenversammlung dazu findet in Bern statt. Als Favoritin für den Job galt bisher SRF-Kulturchefin Susanne Wille.
Am Vormittag werde sich zuerst der neunköpfige Verwaltungsrat unter Präsident Jean-Michel Cina treffen, teilte die SRG im Vorfeld mit. Die Auswahl der Kandierenden werde danach den 41 Delegierten mit einer Tischvorlage präsentiert. Diese wählen dann die Nachfolge. Die Delegiertenversammlung ist das oberste Vereinsorgan der SRG. Im Anschluss will die SRG an einer Medienkonferenz über die Personalie informieren.
Das Vorgehen sorgte im Vorfeld gemäss Medien bei gewissen Delegierten für Unmut. Diese hätten so kaum Zeit, um die Personalie eingehend zu prüfen, hiess es. Manche Delegierte sprachen von einer «Farce» und einer «Alibi-Übung.» Die SRG teilte im Vorfeld mit, das Vorgehen sei bei einer Personalie dieser Art so üblich.
In den Medien wurde vor allem die 50-jährige SRF-Kulturchefin Susanne Wille als aussichtsreichste Bewerbende genannt. Möglich wäre demnach auch eine Co-Leitung. Die Namen von SRG-Geschäftsleitungsmitglied Bakel Walden oder CH-Media-Chefredaktor Patrik Müller kursierten zeitweise ebenfalls als mögliche Kandidaten. Sie liessen jedoch verlauten, nicht zu kandidieren.
Der seit 2017 amtierende SRG-Generaldirektor Marchand hatte Mitte Januar angekündigt, spätestens Anfang 2025 in Frühpension zu gehen. Das Medienunternehmen will sich mit einer neuen Spitze fit machen für die medienpolitischen Diskussionen der kommenden Jahre. Neben der Halbierungsinitiative zu den Gebühren sind dies die Verhandlungen über neue Konzessionen im Jahr 2027 und deren Beschluss per 2028.