Neun von zehn Schweizer Moore in den letzten 200 Jahren zerstört
Neun von zehn Schweizer Moore sind in den vergangenen 200 Jahren verloren gegangen. Dies belegen Zahlen des Bundesamtes für Umwelt. Flach- und Hochmoore wurden trockengelegt, um de Flächen forst- oder landwirtschaftlich zu nutzen oder zu überbauen.
Die verbleibenden Moorflächen seien gesetzlich geschützt, teilte die Naturschutzorganisation Birdlife zum internationalen Tag der Moore mit. Der Schutzstatus halte die Qualitätsverschlechterung aber nicht auf, da bestehende Drainagen weiter wirkten und Gräben auch in geschütteten Mooren in gleicher Tiefe ausgebaggert werden dürften. Sie entziehen demnach Wasser, das die Existenz eines Moores ausmacht. Menschengemachte Nährstoff-Ausscheidungen aus der Landwirtschaft oder dem Verkehr seien weitere Bedrohungen.
Intakte Moore seien wichtig für den Schutz des Klimas und der Biodiversität, schreibt Birdlife weiter. Sie speichern rund einen Drittel des weltweit im Boden eingelagerten Kohlenstoffdioxid, obwohl sie nur vier Prozent der Erdoberfläche bedecken. Entwässerte Moore hingegen gegeben Kolenstoffdioxid an die Atmosphäre ab und beschleunigen den Klimawandel. Zudem nehmen Moore grosse Mengen an Wasser bei Niederschlägen auf und speichern dieses, wie es weiter hiess.
Wie für das Klima seien Moore auch für den Schutz der bedrohten Biodiversität von grosser Bedeutung. Zahlreiche spezialisierte und oftmals gefährdete Pflanzen-, Tier- und Pilzarten kämen nur oder vorzugsweise in Mooren vor.
Am Sonntag, dem 2. Juni, findet jeweils der internationale Tag der Moore statt.