Migros verkauft Hörgeräte- und Optikgeschäft Misenso
Die Migros macht auf ihrem Weg zur Verschlankung einen weiteren Schritt. Sie verkauft die erst 2020 gegründete Tochtergesellschaft Misenso, in welcher das Geschäft mit Hörgeräten und Augenoptik gebündelt ist. Diese wird von der österreichischen Neuroth-Gruppe gekauft.
Neuroth wird die 25 Fachgeschäfte von Misenso an den bisherigen Standorten weiter betreiben, wie der Migros-Genossenschafts-Bund am Dienstag mitteilt. Finanzielle Details zur Transaktion werden keine genannt.
Misenso beschäftige derzeit gut 200 Mitarbeiter, welche ebenso wie das Management von Neuroth übernommen würden. Für die Kunden von Misenso soll sich demnach nichts ändern. Service und Garantieleistungen sollen von Neuroth wie bisher weitergeführt, und auch Cumulus-Punkte können weiterhin gesammelt werden.
Teil eines grösseren Plans
Neuroth betreibt in der Schweiz und in Liechtenstein rund 85 Hörcenter. Der Hauptsitz der Neuroth Hörcenter AG in der Schweiz befindet sich in Zug. Der Hauptsitz der Gruppe ist in Graz.
Für die Migros-Gruppe bleibt der Gesundheitsbereich auch nach dem Verkauf von Misenso eines der vier strategischen Geschäftsfelder – neben Lebensmitteln, «Non Food» und Finanzdienstleistungen, wie sie frühere Aussagen bekräftigt.
Im Februar hatte der Detailhändler eine grössere Abspeckkur angekündigt, um sich von seinen komplizierten Strukturen zu befreien und schlanker aufzustellen. Trennen will sich die Migros vom Reisanbieter Hotelplan, von der Kosmetik- und Hygienetochter Mibelle sowie von den Fachmärkten M-Electronics und SportX. Offen ist zudem die Zukunft von Fachmärkten wie Bike World, Do it + Garden, Micasa oder Obi.
Erste Kündigungen
Insgesamt fallen den Abbauplänen rund 1500 Vollzeitstellen zum Opfer. Der Abbau von Stellen hauptsächlich in der Verwaltung am Hauptsitz in Zürich wurde nun im Mai eingeleitet.
Auf der anderen Seite sollen die vier verbleibenden Kernbereiche mit Investitionen von rund 1,5 Milliarden Franken über die kommenden fünf Jahre gestärkt werden. Das Geld soll in Preissenkungen, ein neues Ladenkonzept und in Verteilcenter für Denner sowie eine vergrösserte Logistik beim Online-Händler Digitec Galaxus fliessen. Auch das Online-Food-Angebot und die Produktion sollen ausgebaut werden.