Schweiz an neuem Instrument für die Erforschung des Alls beteiligt
Mit einem neuen Instrument wollen Forschende von der Erde aus nach Leben auf fremden Planeten suchen. Ein internationales Konsortium, dem auch Schweizer Universitäten angehören, hat am Mittwoch eine Vereinbarung zum Bau des Hochleistungs-Spektrografen unterschrieben.
Das Instrument soll am Riesenteleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) angebracht werden, das derzeit in der chilenischen Atacamawüste gebaut wird, wie die Universitäten Bern und Genf am Mittwoch mitteilten.
Das Projekt mit dem Namen «Andes» (ArmazoNes high Dispersion Echelle Spectrograph) koste rund 120 Millionen Franken, schrieben die Universitäten. Die Schweiz gehöre zu den Hauptbeitragszahlern. Die Universitäten Genf und Bern sind aber auch am Bau des Instruments sowie an der Auswertung der Daten, also der wissenschaftlichen Arbeit damit, beteiligt.
Suche nach Hinweisen auf Leben
Der Hochleistungs-Spektrograf zerlegt Licht in seine verschiedenen Farben. Das hilft, mehr über die Objekte zu erfahren, von denen das Licht kommt. Zum Beispiel über ihre chemische Zusammensetzung. Die Forschenden wollen damit im Universum unter anderem nach sogenannten Biosignaturen, also Hinweisen auf die Existenz von Leben, Ausschau halten. Das können etwa chemische Stoffe, Strukturen oder Muster sein, die normalerweise nur durch biologische Prozesse entstehen.
«Andes» werde eine Rekordgenauigkeit im sichtbaren und nahen Infrarotbereich aufweisen, hiess es von der Universitäten. Damit ebne es den Weg für Forschungsarbeiten, die viele Bereiche der Astronomie abdecken.
Der Beitrag der Universität Genf konzentriert sich hauptsächlich auf den sogenannten RIZ-Spektrografen, einen der vier Spektrografen, aus denen «Andes» bestehen wird. Die Universität Bern liefert das Lichtverteilungssystem, das die Kalibrierung der verschiedenen Spektrografen ermöglichen wird.