Nur fünf Prozent der tiergetesteten Therapien erreichen Menschen
Nur eine von 20 an Tieren getesteten Therapien wird schlussendlich für Menschen zugelassen. Das zeigten Forschende der Universität Zürich erstmals in einer systematischen Übersichtsstudie, die am Donnerstag im Fachblatt «PLOS Biology» veröffentlicht wurde.
«Das klingt zwar nach sehr wenig, darunter könnten aber Therapien sein, die für gewisse Personen lebensnotwendig sind», sagte Studienleiter Benjamin Ineichen von der Universität Zürich (UZH) zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Für die Studie untersuchte er zusammen mit seiner Forschungsgruppe Übersichtsstudien zu 367 verschiedenen Therapien menschlichen Krankheiten.
50 Prozent der an Versuchstieren geprüften Therapien führten demnach zu klinischen Forschungsarbeiten am Menschen, 40 Prozent zu sogenannten randomisierten kontrollierten Studien, dem Goldstandard für klinische Forschungsarbeiten mit Placebo-Therapien.
Bis die verschiedenen Stadien erreicht wurden, dauerte es durchschnittlich fünf Jahre bis zu einer ersten Humanstudie und zehn Jahre bis zur behördlichen Genehmigung.