Star-Geiger Daniel Hope wird neuer Leiter des Menuhin Festivals
Der umtriebige Star-Geiger Daniel Hope wird neuer künstlerischer Leiter des Gstaad Menuhin Festivals. Er tritt damit die Nachfolge des langjährigen Direktors Christoph Müller an, der nach der Ausgabe 2025 zurücktritt.
Hope ist in der Schweiz kein Unbekannter. Seit 2016 ist er Musikdirektor des Zürcher Kammerorchesters. Mit diesem Orchester hat er die Musik zum Film «Zwingli» eingespielt. Am Menuhin Festival in Gstaad ist er seit 1992 regelmässig aufgetreten. Seine Mutter Eleonore Hope war Sekretärin des Festivalgründers Yehudi Menuhin in London und hat dann das Festival von 1998 bis 2002 geleitet.
Nun wird Sohn Daniel ab 1. November 2025 übernehmen. Dabei hat der 50-jährige Geiger, der seit 35 Jahren international als Solist auftritt, noch so manche andere Aufgabe. Er leitet das New Century Chamber Orchestra in San Francisco, ist Artistic Director an der Frauenkirche in Dresden oder präsidiert das Beethoven-Haus in Bonn.
Seit 2004 konzipiert und leitet Hope zudem Festivals und Konzertreihen von grosser musikalischer und thematischer Bandbreite. Er setzt sich für zeitgenössische Musik und die Musik des 20. Jahrhunderts ein; Konzertaufnahmen von Werken von Alban Berg, Benjamin Britten oder Dimitri Schostakowitsch gehören zu seiner Diskographie.
Engagement mit politischem Anstrich
Mit seinem Einsatz etwa für Musik, die im Konzentrationslager Theresienstadt geschrieben wurde, hat Hopes Arbeit immer wieder auch einen politischen Anstrich. Darüber hinaus ist er Autor oder Mitautor von vier Büchern und machte sich beim Lesepublikum auch einen Namen als Kolumnist für die Zeitschriften «Cicero» und «Crescendo».
Dass Hope nun beim Gstaad Menuhin Festival & Academy als Intendant die Nachfolge von Christoph Müller antreten soll, bestätigte das Festival der Nachrichtenagentur Keystone-SDA in einer Mitteilung. Eigentlich wollte das Festival diese Personalie erst an einer Medienveranstaltung am Dienstag bekannt geben. Doch verschiedene Medien berichteten bereits am Montag darüber.
Müller hat das Festival während mehr als zwanzig Jahren geleitet und in dieser Zeit beispielsweise die Akademie aufgebaut. Die diesjährige Ausgabe und damit die vorletzte von Müller, findet vom 12. Juli bis 31. August statt.