Bauer findet Leiche eines Kindes – ist es Arian?
So gut wie überall in der Gegend haben Helfer gesucht, in der Hoffnung, das in Deutschland vermisste Kind Arian zu finden.
Und dann das: Am Rand einer Wiese, nah an Arians Heimatort in Nordniedersachsen, bemerkt ein Bauer beim Mähen mehr als zwei Monate später die Leiche eines Kindes. Auf der Wiese ist eine Kuhle zu sehen.
Am 22. April verschwand der sechsjährige Arian aus seinem Elternhaus in Bremervörde-Elm zwischen Bremerhaven und Hamburg. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Autist allein von zu Hause weggelaufen ist. Nach dem Verschwinden des Jungen begann eine grossangelegte Suche. Gefunden wurde er mehr als zwei Monate lang nicht. Einsatzkräfte sollen laut Polizei den Bereich, in dem die Leiche lag, mehrmals abgesucht haben.
Ergebnis «frühestens im Laufe der Woche»
Ob es sich bei der Kinderleiche um Arian handelt, ist nicht bekannt. Die Polizei konnte dazu keine zweifelsfreie Angabe machen. Rechtsmediziner untersuchen die Leiche. «Mit einem Ergebnis ist frühestens im Laufe der Woche zu rechnen», heisst es in einer Mitteilung der Polizei. Die Ermittler halten es für wahrscheinlich, dass es sich bei der Leiche um Arian handelt. Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe es nicht.
Ein 54 Jahre alter Landwirt, der die Leiche beim Mähen gefunden hat, vermutet, dass es sich um Arian handelt. Bestätigt ist das nicht. «Mein Kollege hat was gesehen und hat gesagt, da liegt irgendwas», sagte der Bauer der Deutschen Presse-Agentur. «Ich wusste sofort, dass es der Junge ist», sagte der Mann, der nach Schilderung einer dpa-Reporterin geschockt wirkte. Er habe ein Oberteil erkannt, das Arian getragen haben soll. «Das ist alles bisschen viel gerade.»
Der Bauer äusserte Verwunderung, dass die Leiche nicht früher gefunden worden sei. Das Feld sei in der Vergangenheit von Einsatzkräften durchsucht worden, sagte der Mann. «Die sind da überall gewesen.» Der Bauer sagte: «Das war das Erste, was ich zur Polizei gesagt habe: Warum habt ihr ihn nicht gefunden?» Das Gras sei im April nicht sonderlich hoch gewesen; vielleicht zehn Zentimeter, schätzt der Landwirt.
Bis zu 1200 Helfer suchten nach Arian
Nach Arians Verschwinden hatten Einsatzkräfte und Freiwillige rund eine Woche lang Tag und Nacht nach ihm gesucht. Zeitweise waren bis zu 1200 Helfer an der Suche beteiligt. Sie durchkämmten Dörfer, Wiesen und Wälder. Drohnen und Helikopter überflogen wiederholt die ländliche Region. Helfer brannten Feuerwerk ab, um Arian anzulocken. Der Autist soll Angaben zufolge nicht auf Ansprachen reagieren. In einem Waldgebiet, das an das Wohnhaus der Familie grenzt, hängte die Feuerwehr auf Wunsch der Eltern Luftballons und Süssigkeiten auf. Der Fluss Oste, der an Elm vorbeifliesst, wurde abgefahren.
Die Polizei entschied in Absprache mit dem niedersächsischen Innenministerium, die Suche einzustellen. Nach dem Ende der Suche ging eine Ermittlungsgruppe weiter dem Fall nach. Diese hatte die Polizei am 29. April eingerichtet, also eine Woche nach Beginn der Suche. Die Gruppe aus fünf Beamten sollte zunächst zwei Monate lang tätig sein. Mitte Mai suchte die Polizei erneut zwei Tage lang nach Arian, woraufhin neue Hinweise eingingen.