Clinton zu Trumps Debatten-Stil: Unsinn, Geschwätz, Beleidigungen
Die frühere US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hat ihre TV-Duelle gegen den Republikaner Donald Trump nicht in erfreulicher Erinnerung. Kurz vor der mit Spannung erwarteten Fernsehdebatte zwischen Trump und US-Präsident Joe Biden schrieb Clinton in einem am Dienstag veröffentlichten Gastbeitrag für die «New York Times» über ihre eigenen Erfahrungen mit Trump aus dem Wahljahr 2016. «Ich weiss, unter welch unerträglichem Druck man steht, wenn man die Bühne betritt, und dass es fast unmöglich ist, sich auf den Inhalt zu konzentrieren, wenn Herr Trump dabei ist», berichtete die Ex-US-Aussenministerin von ihren Duell-Begegnungen von vor acht Jahren, als sie für die Demokraten gegen Trump ins Rennen ging.
Bei den drei TV-Debatten damals habe Trump eine ganze Batterie Welle an «Unterbrechungen, Beleidigungen und Lügen losgelassen, der die Moderatoren überforderte und den Wählern, die sich über unsere Visionen für das Land informieren wollten, einen Bärendienst erwies», beklagte sie. «Es ist Zeitverschwendung, zu versuchen, die Argumente von Herrn Trump wie in einer normalen Debatte zu widerlegen. Es ist fast unmöglich zu erkennen, was seine Argumente überhaupt sind», spottete die 76-Jährige. «Er fängt mit Unsinn an und schweift dann ins Geschwätz ab. Das ist in den Jahren seit unserer Debatte nur noch schlimmer geworden.» Trump neige dazu, zu unterbrechen und zu schikanieren, um dominant zu erscheinen und zu versuchen, seinen Gegner aus dem Konzept zu bringen. In ihrem Fall sei er sogar auf der Bühne um sie herumgeschlichen.
Trump hatte sich in einer Debatte gegen Clinton 2016 zeitweise hinter seiner Konkurrentin aufgebaut und ihr während ihrer Wortbeiträge lauernd im Nacken gestanden. Trumps Verhalten sorgte damals im Netz für einigen Spott.
In der deutschen Nacht zu Freitag treffen Trump und Biden im laufenden Präsidentschaftswahlkampf erstmals in einer TV-Debatte gegeneinander an. Die beiden hatten bereits im Wahljahr 2020 gemeinsam auf der Fernseh-Bühne gestanden. Damals war Trump der Amtsinhaber und Biden der Herausforderer – diesmal sind die Rollen vertauscht.