Spanien und England in der klaren Favoritenrolle
Mit Spanien und England stehen am Sonntag zwei Favoriten auf den EM-Titel im Achtelfinal-Einsatz. Mit breiter Brust treten aber nur die Spanier gegen Georgien an, England plagen einige Zweifel.
Drei Spiele, drei Siege – als einziges Team steht Spanien an der EM noch makellos da. Speziell der Auftritt gegen Italien hat Eindruck gemacht und den dreifachen Europameister in den Rang des Topfavoriten gehoben. Nico Williams widerspricht dieser Einschätzung nicht. Der 21-jährige Flügelstürmer sagte im Interview mit der spanischen Sporttageszeitung «Marca»: «Ich habe niemanden gesehen, der besser gespielt hat. Als Team gibt es niemanden, der besser ist als wir.»
Zusammen mit Lamine Yamal bildet der für Athletic Bilbao spielende Williams eine effektive Flügelzange, die hilfreich sein dürfte, um am Sonntagabend in Köln die dichte Defensive der Georgier zu knacken. Über die Favoritenrolle gibt es nichts zu diskutieren. Der EM-Neuling aus dem Osten mit seinem in diesen Tagen herausragenden, in Spanien für Valencia spielenden Goalie Giorgi Mamardaschwili benötigt eine noch grössere Sensation als vor einigen Tagen gegen Portugal, um die erste K.o.-Runde seiner Fussball-Historie zu überstehen.
Potenziell herausragend ist auch England, das am Sonntag gegen die Slowakei antritt. Bloss konnten die Spieler von Nationalcoach Gareth Southgate ihre Klasse bisher nicht ausspielen. Gerade die Offensive, die mit so vielen Ausnahmetalenten bestückt ist, zeigte sich fantasielos und mit nur zwei erzielten Toren ungefährlich. Dem Status der teuersten Mannschaft dieser Endrunde wurde England bisher nicht gerecht.
Über den Erwartungen präsentiert sich bisher die Slowakei, deren 26 Spieler 156 Millionen Euro Transferwert haben, also weniger als der teuerste Engländer Jude Bellingham. Aber die vom Italiener Francesco Calzona trainierte Slowakei funktioniert als Kollektiv. Sie stellt den Engländern in Gelsenkirchen voraussichtlich ein defensiv sehr kompaktes Team gegenüber, das mit Kontern überraschen will. Auf England wartet ein richtiger Test.
Die möglichen Aufstellungen:
England – Slowakei
Gelsenkirchen. – Sonntag, 18.00 Uhr. – SR Meler (TUR).
England: 1 Pickford; 2 Walker, 5 Stones, 6 Guéhi, 12 Trippier; 26 Mainoo, 4 Rice; 7 Saka, 10 Bellingham, 11 Foden; 9 Kane.
Slowakei: 1 Dubravka; 2 Pekarik, 3 Vavro, 14 Skriniar, 16 Hancko; 19 Kucka, 22 Lobotka, 8 Duda; 26 Schranz, 17 Haraslin; 9 Bozenik.
Spanien – Georgien
Köln. – Sonntag, 21.00 Uhr. – SR Letexier (FRA).
Spanien: 23 Simon; 2 Carvajal, 3 Le Normand, 14 Laporte, 24 Cucurella; 16 Rodri; 20 Pedri, 8 Ruiz; 19 Yamal, 7 Morata, 17 Williams.
Georgien: 25 Mamardaschwili; 2 Kakabadse, 15 Gwelesiani, 4 Kaschia, 14 Lotschoschwili, 3 Dwali; 10 Tschakwetadse, 17 Kiteischwili, 6 Kotschoraschwili; 22 Mikautadse, 7 Kwarazchelia.
Bemerkungen: Georgien ohne Mekwabischwili (gesperrt)