Kane und Kurzflug kritisiert, Thuram erleichtert
Die Splitter vom Montag: Harry Kane und ein weiterer Kurzflug in der Kritik, Fabian Hürzeler nicht vollends zufrieden und Frankreichs Spieler mit Lob in die Heimat.
Harry Kane «nicht nützlich»
Auch wenn England im Halbfinal steht, tut Stürmer und Captain Harry Kane gut daran, sich von den Medien fernzuhalten. Diese gehen mit dem Bundesliga-Torschützenkönig nämlich auch nach dem Viertelfinal gegen die Schweiz nicht zimperlich ins Gericht. «Das ist nicht der Kane, den wir kennen. Er ist unbeweglich und kann sich nicht frei entfalten», urteilte der «Guardian». Das Fachportal «Goal.com» stufte Kane nach dem gewonnenen Viertelfinal in die Kategorie «Loser» ein: «Die Wahrheit ist, dass Kane schon lange nicht mehr nützlich ist.»
Nächster Kurzflug-Aufreger
Spanien sorgt für einen weiteren Aufreger wegen eines Kurzfluges. Wie der spanische Verband bestätigte, fliegt der Turnier-Topfavorit am Montagabend von Stuttgart zum Halbfinal-Spielort München. Die beiden süddeutschen Grossstädte trennen nur 190 Kilometer Luftlinie. Mit dem Bus würde die Fahrtzeit etwa zweieinhalb Stunden dauern. Vor dem Abflug fahren die Spanier anderthalb Stunden mit dem Bus vom Teamcamp in Donaueschingen zum Stuttgarter Flughafen. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Kurzflug während der EM für Schlagzeilen sorgt. Spaniens Halbfinal-Gegner Frankreich war von Düsseldorf nach Paderborn geflogen, die türkische Mannschaft von Hannover nach Hamburg.
Fabian Hürzelers Kritik
Der schweizerisch-deutsche Trainer Fabian Hürzeler, der ab nächste Saison in der Premier League Brighton trainiert, nahm nach dem Out von Deutschland ein zwiespältiges Turnierfazit vor. «Sportlich war es kein überragendes Turnier», sagte er der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». «Wir haben gegen keine Topnation gewonnen, sondern gegen die erste Topnation verloren.» Man habe defensiv viel zugelassen«, bemängelte der frühere Coach von St. Pauli. Lob gab es hingegen für Teamgeist und Euphorie. Da sei »etwas entstanden”.
Erleichterung im französischen Camp
Im französischen EM-Camp in Paderborn ist bei vielen Spielern Erleichterung aufgekommen nach dem zweiten Wahlgang der Parlamentswahlen in der Heimat. «Es lebe die Vielfalt, es lebe die Republik, es lebe Frankreich», schrieb Stürmer Marcus Thuram bei Instagram, nachdem er vor einigen Wochen als erster französischer Nationalspieler zur Wahl gegen die rechtsnationale Partei Rassemblement National aufgerufen hatte, die nach dem ersten Wahlgang als Sieger hervorzugehen schien. Nun wurde sie aber am Sonntag von den Wählern voraussichtlich zur drittstärksten Partie zurückgestuft. «Glückwunsch an alle Franzosen, die sich aufgemacht haben, dass diese schöne Land, das Frankreich ist, nicht von extremen Rechten regiert wird», so Jules Koundé auf X.