Deutschland hofft auf neues Unesco-Welterbe
Bis zum 31. Juli tagt das Unesco-Welterbekomitee in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi und entscheidet, welche Stätten künftig auf die begehrte Liste kommen. Indien werde dem Unesco-Welterbezentrum eine Million Dollar spenden, teilte das Presseinformationsbüro in Neu-Delhi mit. Die Mittel sollen demnach unter anderem für die technische Unterstützung und den Erhalt von Welterbestätten verwendet werden. Das Geld werde für die Länder des Globalen Südens von Nutzen sein.
Indiens Premierminister Narendra Modi eröffnete die 46. Sitzung des Welterbekomitees. «Indien ist entschlossen, die globale Zusammenarbeit zu fördern und lokale Gemeinschaften in die Bemühungen zum Erhalt des Kulturerbes einzubeziehen», erklärte er.
Auch zwei deutsche Städte hoffen auf den Welterbe-Titel: Schwerin und sein Schloss auf einer Insel im See sowie weitere Teile der historischen Innenstadt könnten bald auf der Liste des Weltkulturerbes stehen. Seit zehn Jahren steht die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns auf der Vorschlagsliste Deutschlands.
1199 Kultur- und Naturstätten in 168 Ländern
Unter den 28 Bewerbungen gibt es neben dem sogenannten Schweriner Residenzensemble, das während des Zweiten Weltkriegs keine Bombenschäden erlitten hatte, noch einen zweiten Antrag mit deutscher Beteiligung: Die sächsische Kleinstadt Herrnhut ist der Ursprung für die Evangelische Brüdergemeinde. Glaubensflüchtlinge aus Mähren hatten den Ort 1722 gegründet. Als sich die Brüder-Unität später weltweit ausbreitete, trugen Missionare aus der Oberlausitz auch den Bauplan für neue Siedlungen in andere Länder.
Zu den bisher 1199 Kultur- und Naturstätten in 168 Ländern zählen unter anderem das Great Barrier Reef in Australien, der Nationalpark Serengeti in Tansania, die Inka-Stadt Machu Picchu in Peru sowie die Pyramiden von Gizeh in Ägypten. In Deutschland gibt es bislang 52 Welterbe-Stätten. Über den Antrag des Residenzensembles Schwerin wird voraussichtlich am 27. oder 28. Juli entschieden.