Klimawandel macht Starkregen tendenziell intensiver und häufiger
Der Klimawandel hat Starkniederschläge in der Schweiz seit 1901 tendenziell intensiver und häufiger werden lassen. Am wahrscheinlichsten sind die Steigerungen laut dem Bundesamt für Meteorologie dabei entlang der Alpenhänge und in der Nordostschweiz.
Einen eher geringen Trend für dieses Phänomen gibt es inneralpin, in Teilen der Westschweiz und im Mittel- und Südtessin, wie eine kürzlich veröffentlichte Erhebung des Bundesamts für Meteorologie (Meteoschweiz) ergab. Meteoschweiz hat dabei die Trends zu den Starkniederschlägen zwischen 1901 und 2023 untersucht.
Im Durchschnitt fallen die stärksten Tagesniederschläge pro Jahr heutzutage elf Prozent intensiver aus als noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Starkniederschläge, die knapp viermal pro Jahr auftreten würden, seien heute im Durchschnitt zudem rund 25 Prozent häufiger als noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts.
In der Studie wurden zudem Starkregen-Ereignisse mit einer Dauer von zehn Minuten bis zu fünf Tagen für den Zeitraum von 1981 bis 2023 differenziert untersucht. Die Intensität kurzer Niederschläge mit einer Dauer von zehn Minuten nahm dabei im Durchschnitt um 4,7 Prozent pro Jahrzehnt zu. Diejenige von Niederschlägen mit einer Dauer von bis zu sechs Stunden stieg um 2,4 Prozent. Deren Häufigkeit veränderte sich in derselben Zeitperiode derweil kaum.
Die Intensität und die Häufigkeit täglicher und mehrtägiger Starkniederschläge nahm aber – entgegen dem 120 Jahre-Trend – in den vergangenen 40 Jahren deutlich ab. Die Häufigkeit starker Tagesniederschläge nahm pro Jahrzehnt im Durchschnitt um 5,4 Prozent ab.
Über die letzten 120 Jahre betrachtet, entsprechen die Resultate laut Meteoschweiz der physikalischen Erwartung, dass sich Starkniederschläge mit der zunehmender Temperatur durch den Klimawandel verstärken. Die Abnahme der Häufigkeit und der Intensität täglicher und mehrtägiger Starkniederschläge in den letzten gut 40 Jahren weise allerdings auch darauf hin, dass der Einfluss natürlicher Variabilität durch die dominanten Wetterlagen weiterhin gross sei.