Hunderte bei Beerdigung für Opfer von Attacke in Southport
Hunderte Menschen haben an der Beerdigung eines neunjährigen Opfers des Messerangriffs im englischen Southport teilgenommen. Die Tat Ende Juli, bei der drei Mädchen im Grundschulalter ums Leben kamen, hatte das gesamte Land erschüttert. Rechtsextreme nahmen sie zum Anlass für schwere Ausschreitungen.
Die Trauergemeinde trägt Weiss
Hunderte Menschen säumten die Strasse und applaudierten, als der Leichenzug vor einer Kirche in Southport eintraf. Sowohl der von Pferden gezogene Leichenwagen, als auch der mit Blumen geschmückte Sarg waren weiss. Auch die Trauergemeinde war weiss gekleidet. Die Farbe gilt als Symbol der Unschuld gestorbener Kinder. Auch pinkfarbene Luftballons waren zu sehen.
Zum Motiv des mutmasslichen Angreifers ist nichts bekannt
Der Angreifer hatte einen Ferien-Tanzkurs ins Visier genommen und dort auf Kinder und Betreuerinnen eingestochen. Neben der Neunjährigen starben auch ein sieben und ein sechs Jahre altes Mädchen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Sie konnten inzwischen jedoch alle wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Ein zum Tatzeitpunkt 17-jähriger Jugendlicher wurde festgenommen. Zum Motiv des mutmasslichen Täters lagen zunächst keine Erkenntnisse vor.
Krawalle hielten das Land tagelang in Atem
Im Internet war kurz nach der Tat behauptet worden, es handle sich bei dem Verdächtigen um einen irregulären Einwanderer mit muslimischem Namen. Doch beides ist falsch, wie die Polizei klarstellte. Der mutmassliche Täter wurde in Grossbritannien als Sohn ruandischer Einwanderer geboren.
Rechtsextreme Krawalle hielten das Land tagelang in Atem. Es kam zu Angriffen auf Sicherheitskräfte, Unterkünfte für Asylbewerber und auf Moscheen und Geschäfte. Tausende Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz, von denen Dutzende verletzt wurden. Inzwischen hat sich die Situation wieder entspannt.
Knapp 800 Menschen, die sich an den Ausschreitungen beteiligten, oder auf der Strasse oder im Internet zu Gewalt aufgerufen hatten, wurden bislang festgenommen. Knapp 350 wurden bereits angeklagt und etliche zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.