Vorsichtiger Optimismus bei Bränden in Griechenland
Verheerende Brände nordöstlich Athens halten Griechenland in Atem.
Am Morgen barg die Feuerwehr aus einem abgebrannten Fabrikgebäude die Leiche einer Frau, die sich nicht vor den Flammen hatte retten können, wie griechische Medien berichteten. Es ist bislang das einzige Todesopfer.
Etliche Häuser brannten ab, zahllose Tiere kamen um. Und noch geben die Behörden keine Entwarnung. Erst am Morgen wurde wieder zur Evakuierung aufgerufen, diesmal betraf es einen Stadtteil des Küstenorts Nea Makri östlich der Hauptstadt.
Glutnester lassen neue Feuer entstehen
Dennoch hat sich die Situation stark gebessert. Ein Vergleich der Satellitenbilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigt den Unterschied von Montag zu Dienstag: War die Feuerfront anfangs gut 30 Kilometer lang und stellenweise fast zehn Kilometer breit, brannte es am Morgen nur noch vereinzelt.
Allerdings entflammen immer wieder Brandherde, wie die Feuerwehr mitteilte. Weiterhin sind deshalb 17 Flugzeuge und 18 Hubschrauber sowie Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz, um bestehende Brände in Schach zu halten und neue Feuer sofort zu löschen.
Gefahr droht vor allem durch sogenannte Glutnester, die in der Erde schwelen und sich jederzeit zu einem neuen Feuer entwickeln können. Auch soll der Wind, der nachts abgeflaut war, wieder auffrischen. Die stürmischen Winde waren es, die am Sonntag einen kleinen Brandherd zu einer gewaltigen Feuerfront angeheizt und vorangetrieben hatten – mancherorts so schnell, dass die Menschen nur noch flüchten konnten und Hab und Gut zurücklassen mussten.
Eine der letzten grünen Lungen Athens ist verbrannt
Vielerorts ist der Strom ausgefallen, Hunderte hölzerne Strommasten sind verbrannt oder umgestürzt. Insgesamt wurden ersten Schätzungen zufolge eine Fläche von 100 Quadratkilometern und damit auch ein Waldgebiet zerstört, das als eine der letzten «grünen Lungen» der Millionenmetropole Athen galt.
In der Hauptstadt war die Luft in den vergangenen zwei Tagen wegen der extremen Rauchentwicklung stark von Feinstaub belastet – zwischenzeitlich wurden mehr als 100 Mikrogramm der winzigen Partikel pro Kubikmeter Luft gemessen. Der EU-Grenzwert liegt bei 25 Mikrogramm.
Das gesamte Brandgebiet wird nun weiterhin sowohl von der Feuerwehr als auch von der Polizei kontrolliert. Auch Hilfe aus dem Ausland ist bereits im Einsatz.
Nachdem die Regierung den EU-Katastrophenschutzmechanismus angefragt hatte, schickten unter anderem Tschechien, Frankreich und Italien, Serbien, Rumänien und die Türkei Löschflugzeuge, Hubschrauber, Löschzüge und Personal.