Universität Bern testet Prototyp zur Messung von Neutrinos
Die Universität Bern hat einen Detektor entwickelt, der sich zur Beobachtung von Neutrinos eignet. Der Prototyp wird an einem weltweit führenden Labor für Teilchenphysik in den USA eingesetzt.
Das Deep Underground Neutrino Experiment (DUNE) in den USA soll die Geheimnisse der Neutrino-Elementarteilchen entschlüsseln. Sie spielten schon in der Frühphase des Universums eine wichtige Rolle, wie die Universität Bern am Mittwoch in einem Communiqué mitteilte.
Für das Experiment wurde vom Teilchenphysik Forschungszentrum Fermilab in Chicago ein Neutrinostrahl ins 1300 Kilometer westlich gelegene South Dakota geschickt. Durch die Messungen an nahen und fernen Quellen wollen die Forschenden erfahren, wie die Teilchen auf ihrer Reise den Typ ändern, hiess es weiter. Dieses Phänomen ist als Neutrino-Oszillation bekannt. Ebenfalls soll das Gegenstück der Neutrinos, die Antineutrinos untersucht werden.
Ein Detektor, wie jener der Universität Bern, kann einen intensiven Strom von Neutrinos und Antineutrinos in 3D-Bildern nachweisen. So etwas wurde zuvor noch nie gebaut oder getestet, wie es weiter hiess. Der erfolgreiche Neutrinonachweis erlaube es nun, den Detektoren zu finalisieren und zu vergrössern, so Michele Weber, Direktor des Laboratoriums für Hochenergiephysik (LHEP) und Leiter der Berner DUNE-Gruppe.
Nach Wartungsarbeiten soll der Neutrinostrahl am Fermilab ab Herbst 2024 wieder in Betrieb genommen werden. Der Prototyp zeichnet dann über mehrere Monate hinweg rund 10’000 Bilder pro Tag auf.