Venezolaner auf der ganzen Welt protestieren gegen Maduro-Regierung
Nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Venezuela haben Tausende Menschen auf der ganzen Welt gegen die Regierung des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro protestiert. Bei Demonstrationen in Venezuela und im Ausland forderten sie die Anerkennung des Wahlsiegs des oppositionellen Präsidentschaftskandidaten Edmundo González Urrutia am 28. Juli. Nach Angaben der Regierungsgegner gab es unter anderem Kundgebungen in Australien, Südkorea, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Belgien und der Schweiz. Wegen der schweren politischen und wirtschaftlichen Krise haben mehr als sieben Millionen Menschen – ein Viertel der Bevölkerung – Venezuela verlassen und leben im Ausland.
«Niemals waren wir so stark wie heute. Niemals war das Regime so schwach. Wir müssen nun auf unsere Kraft vertrauen», sagte Oppositionsführerin María Corina Machado in einer Videobotschaft an ihre Anhänger. «Es ist ein Kampf des Guten gegen das Böse und das Gute wird siegen.» Sie rief die Sicherheitskräfte dazu auf, die Seiten zu wechseln und die Opposition zu unterstützen. «Ihr wart Zeugen dessen, was am 28. Juli geschehen ist und wisst, dass das Volk sich für einen Wandel entschieden hat», sagte sie.
Die regierungstreue Wahlbehörde erklärte nach der Wahl den seit 2013 regierenden Staatschef Maduro offiziell zum Sieger. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Stimmbezirke. Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten González.
Die USA und eine Reihe lateinamerikanischer Länder haben den Ex-Diplomaten bereits als Wahlsieger anerkannt. Die Europäische Union, die Organisation Amerikanischer Staaten und zahlreiche weitere Länder in der Region meldeten zumindest deutliche Zweifel an dem offiziellen Wahlergebnis an und forderten die Veröffentlichung der detaillierten Ergebnislisten. Derzeit prüft der ebenfalls linientreue Oberste Gerichtshof die Wahlunterlagen.