Schule startet für viele ukrainische Kinder wieder online
Der russische Angriffskrieg bedeutet für zahlreiche Kinder in der Ukraine Fernunterricht. Darauf weist die Hilfsorganisation Save the Children in einem Bericht vor dem Schulstart nach den Ferien hin.
«Nach mehr als zwei Jahren Krieg gibt es in der Ukraine Tausende Kinder, die noch nie einen Fuss in ein Klassenzimmer gesetzt haben», sagt Sonja Chusch, Länderdirektorin von Save the Children in der Ukraine, laut Mitteilung. Für den Bericht befragte die Organisation nach eigenen Angaben rund 1.500 Schulkinder, Betreuer und Lehrkräfte in der Ukraine, allerdings nicht in den russisch besetzten Gebieten.
Emotional schwere Belastungen für Kinder
Wegen Luftangriffen, Beschuss oder fehlenden Schutzräumen bleiben der Organisation zufolge viele Schulen geschlossen. Probleme bereiteten Schülerinnen und Schülern bei Fernunterricht schlechtes Internet, fehlende elektronische Geräte und Strommangel.
Ausserdem fehle vielen Kindern der persönliche Kontakt zu den Lehrkräften. Ein grosser Teil fühle sich nicht sicher und habe das Interesse am Lernen verloren. Selbst Präsenzunterricht ist demnach belastend für die Kinder, weil sie regelmässig Luftalarme erleben und in Schutzräumen bleiben müssen.
Lehrkräfte gaben der Organisation zufolge etwa an, dass geringes Gehalt, ein erhöhtes Arbeitspensum und psychologischer Stress sich auf die Qualität des Unterrichts und die Mitarbeiterbindung auswirken. Eltern bemängelten demnach unter anderem fehlende Ausstattung und Lernmittel.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion.