Schweizer Botschaft im Irak wiedereröffnet
Die Schweiz hat erstmals seit 1991 wieder eine Botschaft in Bagdad. Die Schweizer Vertretung in der irakischen Hauptstadt ist am Dienstag wiedereröffnet worden. Als Grund nennt das Aussendepartement insbesondere die verbesserte Sicherheitslage.
Der Irak stehe am Anfang einer wirtschaftlichen Entwicklungsphase und spiele als Brückenbauer und Vermittler zunehmend eine wichtige Rolle in der Region, schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in einer Mitteilung.
Mit seinen Energieressourcen biete der Irak für Schweizer Unternehmen langfristig gesehen interessante Export- und Investitionsmöglichkeiten, hiess es. Eine weitere Priorität für die Schweiz sei die Zusammenarbeit im Bereich der Migration.
Die Botschaft in Bagdad übernimmt den Angaben zufolge vor allem politische und diplomatische Aufgaben. Für konsularische Angelegenheiten und Visa-Anfragen bleibt die Botschaft in der jordanischen Hauptstadt Amman zuständig.
Die Schweizer Botschaft im Irak war 1991 wegen des Golfkriegs im Nachgang der irakischen Invasion in Kuwait geschlossen worden. Nach dem Sturz des damaligen Präsidenten Saddam Hussein 2003 durch eine US-geführte Militärkoalition herrschten im Land jahrelang bürgerkriegsähnliche Zustände. 2014 brachte die Terrormiliz Islamischer Staat mit Mossul die zweitgrösste Stadt des Iraks unter ihre Kontrolle, erst 2017 wurde sie von Regierungstruppen zurückerobert.