Schweizer KMU blicken wieder optimistischer in die Zukunft
Die KMU in der Schweiz schauen wieder etwas optimistischer in die Zukunft. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie von Raiffeisen hervor.
Konkret gaben 69 Prozent der KMU an, die zukünftige Wirtschaftslage sei gut bis sehr gut. Ein Jahr zuvor waren nur 62 Prozent dieser Ansicht.
Mehr als 80 Prozent erwarten zudem mehrheitlich stabile oder steigende Umsätze und sehen Themen wie Inflation und Energiepreise weniger kritisch, auch wenn diese Faktoren immer noch eine grosse Rolle spielen.
Dabei zählen insbesondere Unternehmen aus der Chemie- und Pharmabranche, dem Hotellerie- und Gastgewerbe und der Baubranche – letztere möglicherweise auch dank des Zinsumfelds – zu den Optimisten. Eher verhalten in die Zukunft blicken hingegen Unternehmen aus der Energie- und Infrastrukturbranche.
Neu unter die Top 3 der Risikofaktoren hat es derweil die aussenpolitische Entwicklung geschafft. Mit den zahlreichen geopolitischen Unruhen rückt der Schweizer Franken als sicherer Hafen wieder vermehrt in den Fokus. Zusammen mit den teils leeren Auftragsbüchern in gewissen Industriebranchen sei dies eine «gefährliche Kombination», merkte Roger Reist, Leiter Firmenkundengeschäft, Treasury und Handel von Raiffeisen Schweiz an der Medienkonferenz an.
KI noch zu zögerlich eingesetzt
Ein Schwerpunktthema der diesjährigen Raiffeisen-KMU-Studie bildete ausserdem das Thema künstliche Intelligenz (KI). Schweizer KMU seien zwar noch sehr zurückhaltend beim Einsatz von KI, stünden der Technologie aber mehrheitlich neutral oder positiv gegenüber.
So nutze mehr als ein Drittel der Befragten KI bisher noch nicht und nur 9 Prozent setze die Technologie «systematisch» ein. Dabei befürchten nur wenige, dass die künstliche Intelligenz den Personalbestand wirklich gefährden könne. Der Faktor Mensch gerade mit Blick auf Kreativität und die Qualität der Entscheidung werde auch künftig wichtig sein.
Einen Einsatz planen die Unternehmen am ehesten noch in den Bereichen IT & Digitalisierung sowie Marketing & Vertrieb. Dabei zeige sich, dass grössere Unternehmen hier eine Vorreiterrolle einnehmen – auch, weil sie die nötigen Investitionen leichter stemmen könnten.