Wieder Luftalarm in Russlands hohem Norden
In der nordrussischen Region Murmansk gehen die Behörden erneut von einer Gefahr durch ukrainische Drohnen aus. Zur Sicherheit werde der Luftraum gesperrt, schrieb Gouverneur Andrej Tschibis auf Telegram.
Die Region ist etwa 1.900 Kilometer von der Ukraine entfernt. Bereits am Mittwoch hatte Tschibis von einem Angriff auf das Gebiet Murmansk geschrieben, bei dem drei Drohnen abgeschossen worden seien. Die Luftverkehrsbehörde Rosawiazija hatte aus Sicherheitsgründen vorübergehend Starts und Landungen auf den Flughäfen Murmansk und Apatity ausgesetzt.
Im hohen Norden Russlands befinden sich die Nordflotte sowie ein Luftwaffenstützpunkt, von dem aus strategische Bomber zu Angriffen auf die Ukraine aufsteigen. Russlands Nordflotte nimmt seit Montag auch an einem strategischen Grossmanöver der Marine in den Gewässern der Arktis teil.
Ende Juli hatte der ukrainische Militärgeheimdienst einen Angriff gegen einen russischen Luftwaffenstützpunkt bei Murmansk für sich reklamiert. Die Ukraine hat zuletzt wiederholt Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen angegriffen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.
Nächtliche Drohnenangriffe
Die ukrainische Flugabwehr meldete 26 Drohnenangriffe in der Nacht, 24 Drohnen seien in den Regionen Mykolajiw, Odessa, Chmelnyzkyj und Iwano-Frankiwsk abgeschossen worden. In der Region Odessa wurde ein 74-jähriger Mann verletzt, wie der Gouverneur der Militärverwaltung des Gebiets, Oleh Kiper, mitteilte. Herabfallende Trümmerteile hätten 20 Wohnhäuser, 4 Autos und 4 Garagen beschädigt. Die Militärverwaltung in Sumy schrieb auf Telegram, dass es einen Luftangriff auf die Stadt Ochtyrka gegeben habe. Unter anderem seien ein Wohnhaus und Autos beschädigt worden.
Auch Moskau meldete Beschuss. Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden 20 Drohnen in den Regionen Brjansk, Belgorod, Kursk, Smolensk, Orjol und Kaluga zerstört. Aus dem Gebiet Belgorod wurden leichte Schäden gemeldet. Die Militärangaben beider Seiten waren zunächst nicht im Detail überprüfbar.