Zug und Kloten-Dietlikon als Favoriten in die neue Unihockey-Saison
Mit dem Meisterschafts-Auftakt in der Prime League beginnt am Samstag die Unihockey-Saison 2023/24. Das Wichtigste in fünf Punkten.
Was ist neu?
Der Modus mit der Zwölferliga bei den Männern und der Zehnerliga bei den Frauen sowie Playoffs im Best-of-7-Format ab Achtelfinals und dem Superfinal anstelle der Playoff-Finals bleibt der gleiche. Die Playoffs beginnen Anfang März, der Superfinal findet am 27. April zum zweiten Mal in Folge in der BCF-Arena in Freiburg statt.
Neu sind deshalb primär die Frauen von Waldkirch-St. Gallen als einziger Aufsteiger und die neu verpflichteten Trainer und Spieler. Die St. Gallerinnen behaupteten sich letzte Saison in der NLB und setzten sich im Auf-/Abstiegsplayoff gegen Giffers mit drei knappen Siegen 3:0 durch. Der Kanton Freiburg verschwindet damit nach einer Saison wieder von der Landkarte der Prime League, und die Verteilung der 22 Prime-League-Klubs gegen Westen endet wieder bei Köniz im Kanton Bern.
Wer sind die Titelverteidiger?
Sowohl die Männer von Zug United als auch die Frauen von Kloten-Dietlikon gehen als Double-Sieger der Vorsaison in die neue Spielzeit. Die Zuger gewannen angeführt vom hochkarätigen skandinavischen Ausländer-Quartett mit den Schweden Albin Sjögren und Robin Nilsberth und den Finnen Sami Johansson und Miko Kailiala ihren ersten Meistertitel. Bei den Frauen verhinderte Kloten-Dietlikon im Penaltyschiessen des Superfinals Zugs doppelten Triumph.
Wer sind die Favoriten?
Nach der Meister-Premiere gehören die Männer von Zug auch in dieser Saison zu den meistgenannten Anwärtern auf die Titel, zumal die Mannschaft der Zentralschweizer auf dem Papier noch stärker scheint als 2023/24. Aus dem skandinavischen Quartett wurde mit der Verpflichtung von Tobias Gustafsson ein Quintett, prominente Abgänge blieben aus. Goalie Nils Schälin ist zum Nationalspieler gereift, Trainer ist nach wie vor der Finne Jarkko Rantala.
Erster Herausforderer Zugs ist wiederum der Superfinal-Gegner Wiler-Ersigen. Der Rekordmeister, der in 19 Jahren 13 Meistertitel errungen und zwei Wochen vor dem Meisterschaftsstart den Supercup gewonnen hat, geht allerdings mit einigen Fragezeichen in seine zweite Saison unter Trainer Lukas Schüepp. Zum einen muss das Team den Abgang von Topskorer Michal Dudovic auffangen, zum anderen wird die ohnehin als Achillesferse eingestufte Defensive noch bis zum Jahreswechsel durch den verletzungsbedingten Ausfall von Nationalverteidiger Jan Ziehli geschwächt.
Bei den Frauen nimmt Kloten-Dietlikon den sechsten Meistertitel in Folge als Topfavorit ins Visier. Die Zürcherinnen müssen zwar mitunter den Rücktritt von Captain Andrea Gämperli kompensieren, jedoch scheint der Aderlass bei der grössten Konkurrenz noch beträchtlicher. Superfinalist Zug etwa muss neu ohne die Nationalstürmerinnen Corin Rüttimann (Rücktritt) und Isabelle Gerig (Wechsel nach Schweden zu Pixbo Wallenstam) auskommen, Cupfinalist Emmental Zollbrück ohne die zurückgetretene Ex-Nationaltorhüterin Helen Bircher.
Wo gibt es neue Attraktionen?
Die Klubs aus der einstigen Unihockey-Hochburg Graubünden kämpfen zwar seit einigen Jahren nur noch um den Anschluss zur Spitze (Piranha Chur, Malans) oder um den Ligaerhalt (Chur Unihockey). In der Person von Rasmus Enström gibt es aber bei Malans wieder eine grosse Attraktion. Der 34-jährige schwedische Regisseur dominierte den Sport in seinen besten Jahren zusammen mit dem kongenialen Vollstrecker Alexander Galante Carlström während mehrerer Jahre sowohl mit dem Klub Falun als auch mit dem schwedischen Nationalteam.
Zumindest vom Renommee kann Enström in der Kategorie von Niklas Jihde und Kim Nilsson angesiedelt werden, den einstigen Weltklasse-Söldnern der Grasshoppers. Malans’ letzte vergleichbar hochkarätigen Ausländer waren Martin Olofsson und Esa Jussila vor rund 20 und 15 Jahren. Bei Rychenberg Winterthur soll derweil der nach drei Jahren aus Schweden in die Schweiz zurückgekehrte Ex-Könizer Nationalstürmer Manuel Maurer für Furore sorgen.
Welche weiteren Unihockey-Highlights gibt es?
Vor dem Superfinal am 27. April in Freiburg und den Cupfinals in der Berner Wankdorfhalle am 22. Februar steht im Dezember in Malmö (Schweden) die 15. WM der Männer auf dem Programm. Die Schweiz will dabei den enttäuschenden 4. Platz an der Heim-WM 2022 vergessen machen.
Im Champions Cup, dem Wettbewerb zwischen den besten europäischen Klubs wollen sich Zug, Wiler-Ersigen und Kloten-Dietlikon zwischen September und Dezember gegen tschechische Auftaktgegner durchsetzen und die bislang dominanten skandinavischen Teams ins Wanken bringen.