Unerwünschte Parallelen zwischen Luzern und Servette
Mit Luzern und Servette müssen zwei Teams aus der Super League am Sonntag die Cup-Segel streichen. Zuzuschreiben haben sie sich dies in erster Linie selbst.
Es sind erstaunliche Parallelen, die sich am Sonntag zwischen dem Ausscheiden des FC Luzern und jenem von Servette finden. Beide Teams traten als grosse Favoriten in ihren Cup-Sechzehntelfinals an – Luzern auswärts in Aarau beim Tabellenvorletzten der Challenge League, Titelverteidiger Servette bei dessen Ligakonkurrenten Schaffhausen. Am Ende mussten sich beide den Underdogs beugen.
Auch wenn die Oberklassigen den besseren Start erwischten, bäumten sich die Underdogs mit zunehmender Spieldauer auf. Sowohl im Brügglifeld als auch in der FCS Arena brauchte es hierfür jedoch die gütige Mithilfe des Favoriten. Der Genfer Jérémy Guillemenot (durch eine Schwalbe) und der Luzerner Donat Rrudhani (nach Foulspiel) sahen Mitte der zweiten Halbzeit die Gelb-Rote Karte. In beiden Stadien konnte das Heimteam kurz vor Schluss die nummerische Überzahl ausnützen und den Siegtreffer realisieren.
Auseinander gingen die Analysen der Trainer der unterlegenen Super-Ligisten. Während Servettes Thomas Häberli vor dem SRF-Mikrofon von einer «grossen Enttäuschung» und «keiner guten Leistung» sprach, fand Luzerns Mario Frick die Darbietung seiner Mannschaft «grösstenteils gut». Auch die Einstellung habe von der ersten Minute weg gestimmt, meinte der Liechtensteiner. «Die Mannschaft wusste, um was es geht, und sie hat alles gegeben.»
Nach dem Titel im Vorjahr bedeutet für Servette erstmals seit fünf Jahren bereits die 2. Runde Endstation. Luzern kam letztmals vor zwölf Jahren nicht über die Sechzehntelfinals hinaus, scheiterte aber zum dritten Mal in Folge an einem Unterklassigen, im letzten Jahr gegen Delémont aus der Promotion League.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, die beide Trainer auf den Punkt bringen: «Das Spiel ist nicht wiederholbar, im Cup gibt es keine zweite Chance.»