Gemeindeverband fordert mehr Unterstützung bei Naturkatastrophen
Der neue Präsident des Schweizerischen Gemeindeverbands, Grüne Ständerat Mathias Zopfi, hat von Bund und Kantonen mehr Unterstützung für Gemeindepolitikerinnen und -politiker bei Naturkatastrophen gefordert. Gemeinden spürten den Klimawandel besonders, sagte er.
In seiner neuen Funktion als Vorsteher des Gemeindeverbands (SGV) wolle er deshalb die Klimapolitik stärker betonen, sagte Zopfi in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit CH Media.
Wie stark die Lokalpolitikerinnen und -politiker bei Naturkatastrophen gefordert seien, habe sich beispielsweise bei den Erdrutschen in Schwanden GL letztes Jahr gezeigt, sagte der Glarner Ständerat. Der zuständige Gemeinderat und Handwerker Markus Marti (SVP) sei seither kaum mehr zum Arbeiten gekommen. Als Gemeinderat sei er zeitweise voll ausgelastet, obwohl für das Amt ein 30-Prozent-Pensum angedacht sei. «Von Bund und Kantonen sind wir noch stärker gefordert, diese Leute zu unterstützen», sagte der SGV-Präsident.
Eigenverantwortung wahren
Die Gemeinden sollten jedoch nicht bevormundet, sondern vielmehr befähigt werden, ihre Aufgaben selber zu lösen, sagte er. Andererseits müssten Gemeinden ihre Verantwortung wahrnehmen «und nicht beim ersten Gegenwind Aufgaben nach oben abschieben».
Der 40-jährige Glarner hat im Juli das Präsidium des Verbands übernommen. Zuvor stand der Schaffhauser SVP-Ständerat Hannes Germann während 16 Jahren an der Spitze des Verbands. Der Gemeindeverband werde durch den Wechsel nicht nach links rücken, sagte der Grünenpolitiker. Der Vorstand funktioniere wie ein Gemeinderat und habe Vertreterinnen und Vertreter aus allen Parteien. Der Verband wolle die «ganze Breite unserer Gemeinden» repräsentieren, sagte Zopfi.