US-Notenbank senkt Leitzins um 0,5 Prozentpunkte
Die US-Notenbank hat zum ersten Mal seit vier Jahren ihre Zinsen um 0,50 Prozentpunkte gesenkt. Die Spanne der Leitzinsen wird auf 4,75 bis 5,00 Prozent reduziert, wie das Fed am Mittwoch in Washington bekannt.
Die US-Notenbank reagierte auf die abflauende Inflation und senkte zum ersten Mal seit mehr als vier Jahren ihren Leitzins. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen. Es handelt sich um einen ungewöhnlich grossen Zinsschritt. Die Notenbank signalisiert ausserdem weitere Zinssenkungen in diesem Jahr.
Der Kurswechsel hin zu einer lockereren Geldpolitik an sich war erwartet worden. Offen war aber, ob die Notenbank der grössten Volkswirtschaft der Welt sich für diesen grossen Zinssprung entscheiden würde oder den vorsichtigeren Weg wählt und die Zinsen nur um 0,25 Prozentpunkte senkt.
Das Fed hatte den Leitzins zuletzt im März 2020 gesenkt, um die Wirtschaft in der beginnenden Corona-Pandemie anzukurbeln. Danach blieben die Zinsen zunächst an der Null-Marke. Bis das Fed im März 2022 mit Erhöhungen in rekordverdächtigem Tempo begann.
In den USA hat sich der Preisauftrieb nun aber zuletzt abgeschwächt. Die Inflationsrate war im August auf 2,5 Prozent gesunken. Im Jahr 2022 hatte diese zeitweise noch gut 9 Prozent betragen. Die Rate liegt derzeit aber noch über dem von der Fed angestrebten Inflationsziel von 2 Prozent.
Andere Zentralbanken wie etwa die Europäische Zentralbank (EZB), aber auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatten die Zinswende bereits eingeleitet.