Unnatürliche Todesfälle von Schweizer Sportlerinnen und Sportlern
Der tragische Tod der Juniorin Muriel Furrer bewegt, auch Menschen ausserhalb der Sportwelt sind betroffen. Eine Auflistung von unnatürlichen Todesfällen im Schweizer Sport.
Die Anteilnahme an Muriel Furrers Tod ist gross. So wie schon bei einer Reihe von unnatürlichen Todesfällen von Schweizer Sportlerinnen und Sportlern in den letzten drei Jahrzehnten.
Als Erstes schoss manch einem der Name Gino Mäder durch den Kopf. «Nicht schon wieder», dachten viele. Im Sommer 2023 war der Radprofi im Rahmen der Tour de Suisse in der Abfahrt vom Albulapass ins Engadin gestürzt und flog meterweit den Abhang hinunter in ein Bachbett. Die Todesnachricht wurde am Tag danach am Mittag bekannt und kam – im Gegensatz zum Todesfall von Muriel Furrer – fast wie aus dem Nichts. Zunächst hatten nur wenige gewusst oder geahnt, dass sich am Vortag eine Tragödie abgespielt hatte.
Auch an Kopfverletzungen verstarb vor drei Jahren der junge Motorrad-Rennfahrer Jason Dupasquier nach einem Sturz im Qualifying der Moto3-Klasse in Mugello. Die Schweizer Nachwuchshoffnung wurde nur 19 Jahre alt.
Ebenfalls einem gefährlichen Sport frönte Clay Regazzoni. Das Schicksal schlug beim Formel-1-Fahrer gleich zweimal zu. 1980 beendete ein schwerer Unfall seine Karriere – Regazzoni war querschnittgelähmt. Der populäre Tessiner fuhr weiter in Autos mit Handgas-Vorrichtung und verunfallte im Dezember 2006 auf einer Schnellstrasse in Italien tödlich.
Eine Risiko-Sportart betrieb Ueli Steck. Der Kletterer war kein eigentlicher Spitzensportler, aber einer, der Höchstleistungen vollbrachte. Als 40-Jähriger stürzte der Berner Extrembergsteiger im April 2017 in der Nähe des Mount Everest in den Tod.
Tragischer Tod nach Rücktritt
Am 30. April 2006 erschoss Gerold Stadler seine Frau, die Skirennfahrerin Corinne Rey-Bellet, und ihren Bruder in der Küche des Familienchalets in Les Crosets im Kanton Wallis. Zwei Tage später richtete sich der Mörder selber. Corinne Rey-Bellet gewann fünf Weltcuprennen und holte als Höhepunkt in der Abfahrt der WM 2003 in St. Moritz Silber.
Auch kurz nach ihrem Rücktritt verstarb Franziska Rochat-Moser. Die Siegerin des New-York-Marathons 1997 kam 2002 bei einem Lawinenabgang ums Leben. Die Juristin war ab 1995 mit dem Schweizer Spitzenkoch Philipp Rochat verheiratet und erlangte auch als Gastgeberin in einem Gault-Millau-Restaurant Bekanntheit. Ihr Mann war ein leidenschaftlicher Velofahrer. 2015 erlitt er auf einer Ausfahrt einen Schwächeanfall und verstarb noch an der Unglücksstelle.
Ausländer mit Schweizer Bezug
Der Australier Peter Carter hatte einen sehr engen Bezug zum berühmtesten Schweizer Sportler aller Zeiten. Er war für Roger Federer zu Beginn der Profikarriere nicht nur der Coach, sondern auch ein enger Freund und die wichtigste Bezugsperson. Am 1. August 2002 verunfallte Carter in Südafrika tödlich. Roger Federer hatte auch spät in seiner Karriere Mühe, über Carters Tod hinwegzukommen.
Auch in die Kategorie Ausländer mit Schweizer Bezug gehört Bryan Lefley. Der Kanadier wurde 1997 als Cheftrainer mit dem SC Bern Schweizer Meister. Im Oktober des gleichen Jahres starb er mit 48 Jahren bei einem Autounfall in Bozen.
Vor bald 26 Jahren verstarb Chad Silver. Der Eishockey-Spieler des ZSC wurde am 3. Dezember 1998 im Alter von 29 Jahren leblos in seiner Wohnung aufgefunden. Der Skorer und Lebemann starb wenige Tage, nachdem er während eines Spiels mit dem Kopf auf das Eis geprallt war. Zu Ehren des Kanada-Schweizers stand seine Statue mit der Nummer 23 lange vor dem Hallenstadion, nun wurde sie – wie der Klub – zur Swiss Life Arena gezügelt.